Fast alle Internet-Dienste können auch per E-Mail genutzt werden.
Für eine ausführliche, aktuelle englische Anleitung sollte ein
Brief an "mailbase@mailbase.ac.uk" mit dem Text send lis-iis
e-access-inet.txt
geschickt werden. Das Feld Betreff kann
freibleiben. Die deutsche Übersetzung einer älteren Version
dieser Anleitung kann mit dem Betreff: send accmail.de
bei
"BobRankin@mhv.net" bestellt werden. Die Antwort besteht in dem
Frage-Antwort-Katalog "Accessing the Internet by E-Mail FAQ", der
regelmäßig auch in der Nachrichtengruppe news.answers erscheint.
Die Nutzung des Netzes über E-Mail stellt eine Kompromißlösung für diejenigen dar, die über keinen direkten Zugang zum Netz verfügen. Das scheinen immerhin so viele Benutzer zu sein, daß die entsprechenden Dienste leider chronisch überlastet sind.
FTP steht für File Transfer Protocol und dient dazu, Dateien von einem Rechner auf dem Netz zu einem anderen zu transportieren. Die Kommandos für das Übertragen einer Datei gleichen denen, die bei der Benutzung von FTP zu verwenden sind. Grundsätzlich sind alle FTP-Server, die anonymous-ftp erlauben (d.h. man braucht keine spezielle Benutzerkennung) über ftpmail erreichbar. Eine Liste der FTP-Server in Deutschland, die anonymous-ftp gestatten, erscheint regelmäßig in de.etc.lists.
Folgende Adressen bieten FTP per E-Mail:
Ein Brief mit dem Text help
an eine dieser Adressen erwirkt
eine Antwort mit der Bedienungsanleitung. Die wichtigsten
Kommandos: open, dir, cd, binary, get, quit
stehen jedoch
überall zur Verfügung.
Wir schicken also einen Brief an ftpmail@ftp.uni-stuttgart.de.
Im Text schreiben wir in der ersten Zeile open
ftp.fu-berlin.de
. Damit wird der Stuttgarter Rechner versuchen,
eine Verbindung zu einem Computer in Berlin aufzubauen. In der
zweiten Zeile schreiben wir cd /pub/doc/rfc
um in das
angegebene Verzeichnis zu wechseln; denn grundsätzlich sind
FTP-Server genauso organisiert wie jeder andere Unix-Rechner: die
Dateien sind in Verzeichnissen in einer Baumstruktur
angeordnet. Da die rfc-Dateien nicht im 7bit-Format vorliegen
sondern komprimiert sind, muß vor der Übertragung der
Transfermodus umgeschaltet werden. Wir schreiben daher in die
dritte Zeile unseres Briefes binary
. Nun kann man die
eigentliche Datei anfordern. In der vierten Zeile schreiben wir
also get rfc821.gz
. Damit ist der Auftrag beendet und wir
schreiben quit
in die letzte Zeile. Der Übersichtlichkeit
halber der Text des Briefes noch einmal:
open ftp.fu-berlin.de
cd /pub/doc/rfc
binary
get rfc821.gz
quit
Je nach Auslastung des ftpmail-Rechners in Stuttgart - und der
ist in der Regel sehr gut ausgelastet - erhalten wir Stunden oder
Tage später die Antwort mit der angeforderten Datei (in diesem
Fall den Request for Comment Nr. 821, der den quasi-Standard für
SMTP festlegt.). So weit, so akademisch. Woher sollen wir wissen,
an welcher Stelle welche Datei zu finden ist? Theoretisch könnten
wir uns von Brief zu Brief vortasten, indem wir uns immmer
wieder eine Übersicht über ein Verzeichnis schicken lassen:
open ftp.fu-berlin.de
cd /pub
dir
quit
Wir könnten statt dessen auch eine Übersicht über alle Dateien des Servers ordern, aber das stellt eine unnötige Belastung des Netzes dar. Um herauszufinden, wo eine Datei liegt, bietet sich archie (s. Abschnitt archie) an.
Noch ein Wort zur Übertragung: es sollte in den seltensten Fällen notwendig sein, Dateien aus einem Archiv in den Vereinigten Staaten zu besorgen. Viele Software-Pakete finden sich auf deutschen Spiegeln (mirrors), d.h. bestimmte FTP-Server in Deutschland haben es sich zur Aufgabe gemacht, automatisch den gleichen Archiv-Stand zu halten, wie er jenseits des Atlantiks existiert. Die Benutzung der großen Menge an deutschen FTP-Servern spart sowohl Zeit als auch Nerven.
archie behält die Übersicht über die Dateien sämtlicher Anonymous-FTP-Server. archie - abgeleitet von archive - ist dann von Nutzen, wenn der Name einer Datei zumindest ansatzweise bekannt ist, aber nicht der Ort, an dem sie zu finden ist. Folgende Adressen stehen zur Verfügung:
Ein Brief an "archie@archie.th-darmstadt.de" mit dem einzeiligen
Text find Dateiname
ergibt eine Liste von FTP-Servern, auf
denen die gesuchte Datei zu finden ist. Wer sich nicht sicher
ist, wie der vollständige Name der gesuchten Datei lautet, kann
über den Befehl set search sub
archie anweisen, den
übermittelten Dateinamen auch als Teil einer längeren
Zeichenkette zu suchen. Mit dem Kommando set match_domain de
kann die Suche auf den Bereich der Domain Deutschland begrenzt
werden. Ebenfalls sinnvoll kann die zahlenmäßige Begrenzung der
übermittelten Fundstellen sein. Mit set maxhits 20
werden nur
die ersten 20 Übereinstimmungen gemeldet. Weitere Hinweise zur
Benutzung liefert archie selber, wenn der Text aus einem simplen
help
besteht (Der Betreff kann freibleiben).
Beispiel: Folgender Text an "archie@archie.th-darmstadt.de"
set search sub
set maxhits 3
set match_domain de
find konvers-9
liefert dieses Ergebnis:
Host rzbsdi01.uni-trier.de (136.199.8.81)
Last updated 19:50 25 Jan 1996
Location: /pub/info/Docs/charsets
FILE -rw-r--r-- 47904 bytes 22:00 5 May 1995 konvers-910.tar.gz
FILE -rw-r--r-- 50114 bytes 22:00 9 May 1995 konvers-911.tar.gz
(Anmerkung: bei konvers handelt es sich um ein Lisp-Programm für den Emacs, das Konvertierungen von MIME nach ISO usw. vornimmt.)
Mit diesem Ergebnis kann analog zum Beispiel im Kapitel FTP die Datei über eine ftpmail-Adresse bestellt werden.
Die Hinweise auf WWW-Adressen im Netz häufen sich. Mit diesen Hinweisen steigt gleichzeitig die Staugefahr auf der Datenautobahn. Statt die Telefonkosten mit einer Online-Verbindung zum Provider in die Höhe zu treiben, kann probiert werden, die Web-Seiten über E-Mail zu bestellen. Hierfür steht die Software agora zur Verfügung. (agora ist ein altgriechisches Wort für den Markt- bzw. politischen Versammlungsplatz der Stadt. Die Hoffnungen auf eine Demokratisierung der Gesellschaft mittels der Technik, die allen alles Wissen verfügbar machen soll, spiegelt sich hier wieder.) Derzeit steht nur eine Adresse für diesen Dienst zur Verfügung:
Eine Web-Adresse in der Form "http://www.w3.org" wird als url
(uniform resource locator, etwa: einheitlicher Quellenverweis)
bezeichnet. Ein Brief an agora@www.undp.org
mit dem
Text send <url>
wird mit der Web-Seite beantwortet, welche
durch die url bezeichnet wird. Auf die Aufforderung
send http://www.w3.org
schickt agora also die Eingangsseite des W3-Projekts.
Nach Empfang des Briefes kann dieser in das Browser-Programm (to browse = stöbern) geladen werden. Dafür sollten eventuell die Kopfzeilen entfernt, und der Brief mit der Endung ".html" oder ".htm" abgespeichert werden.
Auf einen Brief mit dem Text help
- der Betreff kann
freibleiben - antwortet das Programm mit einer
Bedienungsanleitung.