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Re: Kohllateralschaden



>>>>> Thorsten Meyer writes:

    > Unser Feldversuch beim Aufbau des Offenen Kanal
    > Paderborn hat hezeigt, dass dieses altehrwürdige
    > LfR-Instrument der Medienkompetenz-Erschaffung leider
    > nur von Spinnern (10%) und Wichtigmachern (80%) und
    > engagierten Schülern/Studenten (10%, die haben Zeit
    > dafür) frequentiert werden.

Und? Du hast andere Vorstellungen von der Nutzung, aber ist
das nicht Dein Problem? Sendungsbewusste Sektierer nerven
auch im OK HH, daneben gibt es aber eine ganze Reihe
hörenswerter Sendungen. Einige davon sind schon seit Jahren
dabei und haben sich m.W. Kultstatus erarbeitet (die
Quotenpolitik des NDR trägt wohl mit dazu bei).

    > Aber kommuniziert wird hier nicht - es bleibt
    > einseitig.

Wie auch? Radio ist ein Einbahnstraßen-Medium. Die Versuche,
das umzukehren muten eher seltsam an: Beim FSK werden die
Hörer regelmäßig aufgefordert zurückzusenden. Sie halten
dann in der Regel den Telefonhörer an die Box der heimischen
Stereo-Anlage.

    > Für das Netz gilt das auch. Wer hier kommuniziert ist
    > schon kompetent. Im PRO7-Chat wird gestammelt, nicht
    > kommuniziert.  

Du wertest. Was verstehst Du unter Kommunikation? Die
Vorurteile gegenüber IRC sind mir bekannt, aber der ein oder
andere hier könnte Dir wahrscheinlich ganz andere
Geschichten dazu erzählen. Hanno?

    > Von 150.000 Einwohnern beteiligen sich
    > 150 am Bürger-TV. (der Konsum zählt nicht) Wieviel von
    > 80.000.000 Bürgern beteiligen sich an Kommunikation im
    > Internet? (ohne Konsum!!!)  Hat jemand Zahlen?

Die üblichen: 11% in Deutschland haben Netz-Zugang. Aber
was damit angestellt wird, weiß ich auch nicht. Auch hier
aber die Frage, was verstehst Du unter Kommunikation? Und
wieso sollte Konsum da keine Rolle spielen?

    > Schätzung: Die Verhältnisse sind vergleichbar.

Nein. Es handelt sich um völlig verschiedene Medien. 

Um den "Brot und Spiele"-Einwurf aufzugreifen: Im Gegensatz
zur Antike, wo das Volk durch einige wenige bei Laune
gehalten wurde, vermute ich die Tendenz, das ein großer Teil
der ehemaligen Zuschauer nun selber in der Arena agiert und
den Rest damit unterhält.

                        Patrick

-- 
Wären die Armen nur nicht so häßlich, die soziale Frage ließe
sich leicht lösen.