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Re: Kohllateralschaden



Wau Holland wrote:
 
> On Mon, Jan 31, 2000 at 08:15:04PM +0100, Thorsten Meyer wrote:
> ...
> > Für die Radioversionen gilt fast dasselbe wie für ihr Fernseh-
> > Counterpart, bloss das wegen der leichteren Technik der Anteil
> > an sinnvollen Aktionen etwas höher ist. Aber auch hier gilt wie
> > für andere Bürgermedien auch: Volltreffer sind Einzelaktionen,
> > gewachsene Strukturen halten nicht über ein Jahr - der Aufwand
> > ist zu gross.
> 
> NACK.
> Die "gewachsene Struktur" des hsf, Hochschulfunk, in Ilmenau,
> besteht mit ihren ueber 40 Jahren ueber das Ende der DDR hinaus.
> Ihre Kunst liegt in der Beschraenkung auf Mittagsberieselung in
> der Mensa und jeden Dienstag abend eine Diskussionsveranstaltung.
> Das war und ist von Studis "nebenher" zu managen und pflanzt
> sich von Generation zu Generation fort.

Fuer mich ist das eher ein ACK, kein NACK. Ich kenne allerdings
auch Thorsten Grundeinstellung zu dem Thema. [...] Deswegen nun 
ein NACK von mir. Bei den Studis handelt es sich bereits um 
Kommunikations-, evtl. sogar Distributionsexperten. Die Motiva-
tion ist auch relativ klar, die Produktionsumgebung vorhanden.

Ein solches Fachwissen kann man in der Bevoelkerung nicht vor-
raussetzen, auch die Motivation entsteht oft aus eher niederen
Beweggruenden (Von "Baby, ich bring dich ins (Lokal-)Fernsehen"
bis zum halbkommerziellen (Schleich-)Werbeproducer haben wir
alles erlebt, immer wieder.)  
Das bedeutet nicht, dass man "Medienkompetenz" nicht foerdern 
sollte. Allerdings ist das Basisarbeit und ungeheuer muehsam. 
Fuer viele zu muehsam und zum Ueberleben in Mikrokosmus nicht 
zwingend notwendig. Siehe Patrick, manchen reicht schon "Dorf-
tratsch". Resultat wird ein immenses Kompetenzgefaelle werden.
 
> Inzwischen hat der hsf eine RundumdieUhr-Lizenz und das schwaecht
> (trotz Medienstudiengaenge an der Uni) die Qualitaet.

Eben, es gibt nicht genuegend Leute die sowohl ueber kommuni-
kative als auch ueber technische Kompetenz verfuegen, nicht 
mal an einer Uni mit Medienstudiengaengen. Wir soll dann erst
ein Buergermedium wie ein OK (in der Breite!) funktionieren ?
Von "Gruss & Kuss" und "Tante Frieda wird 90" abgesehen ...
Die Ziele der Landesmedienanstalten liegen weit hoeher, iirc
wurde 1998 "Vermittlung von Medienkompetenz" zum Zentralthema
ernannt.

BTW: Wir haben hier in Paderborn mittlerweile gut 400 angehende
Programmdirektoren, alle irgendwie in einem Medienstudiengang 
eingeschrieben.
Ich wuerde nichtmal 20 von ihnen eine saubere "Medienproduktion"
(Kurzfilm, Radiobeitrag) zutrauen. 

Olaf