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Ausbildung als nationale Ressource..




Man sollte bei der ganzen Debatte um Internet-Readyness
von Schulabgängern eine Sache nicht vergessen: Deutschland
hat nichts zu bieten in Hinsicht auf Rohstoffe und ebenfalls
nicht in Hinsicht auf billige Arbeitskräfte. Das einzige
Kapital, das Deutschland auf dem Weltmarkt hat sind gut
ausgebildete und selbstständig arbeitende Menschen. Solche
Leute produziert man nicht, indem man an Schulen 
Bedienerwissen lehrt, sondern nur, indem man die 
Auseinandersetzung mit der Materie und den zugrundeliegenden
Prinzipien einer Technologie lehrt.

Momentan sind es die Schwellenländer, durch handfeste
ökonomische Gründe (Lizenzkosten, Hardwarekosten) gezwungen
sind, ihre IT auf breiter Basis mit Hilfe von Open Source 
Technologie aufzubauen und die so zwangsläufig großen Mengen
von Leuten produzieren, die sich neben Bedienerwissen "Linux",
"KDE" auch dadurch auszeichnen, daß sie keine Skrupel haben
eine Abstraktionsebene wegzureißen und sich an der Schicht
drunter zu vergehen, bis ihr Problem gelöst ist und die durch
Arbeit im Open Source-Stil Teamarbeit, Selbstmotivation und 
Projektkommunikation gelernt haben - diese Eigenschaften sind
es, die den eigentlichen Wert guter Mitarbeiter ausmachen.

Deutsche Bildungspolitik täte gut daran, sich daran zu
orientieren, anstatt nach Minimal-MHz für Schul-PCs zu
schreien. Die Aufgabe besteht primär nicht darin, MB und 
MHz in die Schulen zu schaffen, sondern darin, Technik-
Kenntnisse und technisches Verständnis gesellschaftlich
Hip werden zu lassen.

Kristian

-- 
Kristian Koehntopp, Knooper Weg 46, 24103 Kiel, +49 170 2231 811
"Once you find your center, you are sure to win." -- Mulan