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Re: used computers



Hi,

> Kristian antwortete:
> 
> > >Viel mehr kann man in 1-2 Wochenstunden im Halbjahr eh nicht erreichen.
> > 
> > Wir reden hier nicht von 1-2 Wochenstunden im Halbjahr, sondern
> > vom ersten Rechner mit spaetestens dem Ende der 4. Klasse und
> > und Rechnern als primaeres Arbeitsmittel in allen Faechern.
> > Alles andere ist sowieso zwecklos.

Ich glaube, das groesste Problem bei dieser Diskussion ist die Bandbreite
der Schueler: denn das geht im Maximalfall von der 1. bis zur
13. Klasse. Es ist sicherlich ein Unterschied, was fuer die jeweiligen
Altersgruppen angeboten werden soll/kann und was dafuer angeschafft werden
muss/kann. Und auch die Zeit, die Kind/Schueler vor dem Computer verbringt
wird unterschiedlich sein.

Beispiel 1: mein alter 486er, 66 Mhz, 100 MB Festplatte ist an die
Grundschule in Ottobrunn gegangen. Da duerfen sich die Schueler fuer die
Benutzung in den Pausen eintragen und ein bischen im
Textverarbeitungsprogramm rumtippen und ausdrucken.

(Das Ding war noch so gut und interessant, dass es leider bei einem
Einbruch mitgenommen wurde - die Klasse war sehr traurig darueber.)

Nutzwert: Angst vor unbekanntem abbauen. Sich daran gewoehnen, dass so ein
Ding auch Arbeit abnehmen kann.

Beispiel 2: Noch zu Atari-Zeiten hat mich mal ein 2. Klaessler besucht und
meinte, Computer waeren bloed und schwierig. Ich habe ihn vor ein
Textverarbeitungsprogramm gesetzt und er hat einen Brief an die Oma
getippt. Nachdem wir den einmal ausgedruckt hatten, fragte er, ob er den
denn nochmal ausgedruckt haben kann - fuer die andere Oma. Und danach war
der Computer akzeptiert, da er eine gute Erfahrung gemacht hatte.

Aber auch fuer andere Jahrgangsstufen ist so eine alte Kiste noch
nuetzlich, es muss nicht immer das neueste sein. Egal in welcher Sprache
unter welchem GUI - hauptsache man lernt das Programmieren und
Benutzen. Seit wann ist Lernen in der Schule zielgerichtet auf das
Arbeitsleben?
 
> Glaube ich nicht. Zeichenunterricht mit gimp?

Um gimp benutzen zu koennen, muss Kind schon zeichnen/malen koennen - und
das erlernt es auf dem Papier.
 
> Sollte die naechste Generation unfaehig sein, mit Papier und Bleistift 
> umzugehen, im Kopf zu rechnen, mit Buechern umzugehen etc.? Ausserdem verbaut 
> der Bildschirm gelegentlich schon jetzt die Sicht auf einfachere Loesungen.

Eines schliesst das andere nicht aus.
 
> Ein anderer Aspekt: Was hat das "Internet" in den letzten Jahren so populaer 
> gemacht? WWW und nicht die Newsgroups.

Und auch im WWW muss man lesen koennen, und auch um eine eigene Webseite
"per Hand" zu erstellen, muss man gewisse
"Programmierkenntnisse" haben.

> Uebrigens: Neben den zukuenftigen Programmierern geht u.a. auch die naechste 
> Managementgeneration durch die Schule. Und da nicht SysAdmins und Programmierer, 
> sondern solche Leute z.B. ueber Firmen-Infrastrukturen entscheiden, und damit 
> ueber die Ausstattung von Tausenden Arbeitsplaetzen, ist evt. auch darueber 
> nachzudenken, wie Leute, die Organizer hip finden und stets das neueste Handy 
> moegen, mal auf andere Gedanken kommen. Ich glaube nicht, dass diese Gruppe mit 
> vi zu erfreuen ist.

Ich glaube das ist der falsche Ansatz: wenn wir sie in der Schule schon
mit vi erfreuen koennen, entscheiden sie spaeter vielleicht anders!?
 
Alexandra

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daisy@cube.net           aka           Alexandra Weikert
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Wenn ein Mehr an Sicherheit ein Weniger an Freiheit 
bedeutet, kann man nur hoffen, dass man uns nicht bald
die totale Sicherheit garantiert. - Dieter Hoess