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Re: Ausbildung als nationale Ressource..



Hallo,

> Man sollte bei der ganzen Debatte um Internet-Readyness
> von Schulabgängern eine Sache nicht vergessen: Deutschland
> hat nichts zu bieten in Hinsicht auf Rohstoffe und ebenfalls
> nicht in Hinsicht auf billige Arbeitskräfte. Das einzige
> Kapital, das Deutschland auf dem Weltmarkt hat sind gut
> ausgebildete und selbstständig arbeitende Menschen.

Das ist nicht das einzige, das Deutschland einen attraktiven
Wirtschaftsstandort macht. Ich denke da z.B. an das Rechtssystem,
die Rechtssicherheit, öffentliche Sicherheit, wirtschaftliche Stabilität,
die großartige Infrastruktur an öffentlichen Gütern etc.pp.
-- aber das ändert natürlich nichts daran, daß eine gute Bildung für
Deutschland besonders wichtig ist.

> Solche
> Leute produziert man nicht, indem man an Schulen
> Bedienerwissen lehrt, sondern nur, indem man die
> Auseinandersetzung mit der Materie und den zugrundeliegenden
> Prinzipien einer Technologie lehrt.

Hier sehe ich allerdings ein Problem, da ich meine, daß es zu große
Unterschiede in der Art zu Lernen gibt. Unabhängig davon wie früh
man mit den Computern konfrontiert wird, gibt es einfach zwei
verschiedene Herangehensweisen an das Gerät. Das ist vielleicht
ein wenig vergleichbar mit der Herangehensweise an das Fach
Mathematik. Zu meiner Schulzeit gab es die eine Gruppe von
Mitschülern, die versucht haben Mathematik zu verstehen, die sich
dann auch Formeln herleiten konnten, und die anderen, die beim
lernen einfach alle math. Methoden auswendig gepaukt haben.
Letztere waren meist die selben, die dann im Informatikunterricht
zwar keine Probleme mit der Bedienung des PC hatten, aber sich
ungemein schwer taten, Programmier-Aufgaben zu knacken oder
irgendwelche Dinge hinter den Kulissen der GUI zu verstehen.

Ich weiss nicht wie sinnvoll das ist, denen versuchen aufzudrücken,
wie Linux (BSD, etc.) funktioniert, und daß es doch so viel toller als
Windows ist, obwohl das GUI (noch) nicht so gut aussieht.

Voraussetzung für Schulen ist ein leicht bedienbares GUI, das
sicher unter Linux realisierbar ist, jedoch steht nicht an jeder Schule
das dafür notwendige Know-how zur Installation und Wartung zur
Verfügung.

> schreien. Die Aufgabe besteht primär nicht darin, MB und
> MHz in die Schulen zu schaffen, sondern darin, Technik-
> Kenntnisse und technisches Verständnis gesellschaftlich
> Hip werden zu lassen.

Ein guter Ansatz, aber eine breite Akzeptanz kann man glaube ich
nur erreichen, wenn man das Tech-freak-dasein nicht für alle
vorschreibt. Die Benutzung vom Computer als Werkzeug kann man
ruhig obligatorisch machen, also Office-Anwendungen, Internet-
Recherche und vielleicht noch einige andere Dinge. Den Computer
als Forschungsobjekt zu untersuchen und zu programmieren ist
sicherlich auch sehr wichtig, aber m.E. nur sinnvoll als Wahlfach in
der Schule.

grüße,
Franz