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Re: EU und USA einigen sich auf Datenschutz im Internet



In schulung.lists.fitug-debate you write:
> Die Datenschutzbestimmungen in der EU und den USA folgten
>bislang zwei unterschiedliche Konzepten: Während in der EU eine
>Richtlinie von 1998 strenge Maßstäbe für den Umgang mit
>personenbezogenen Daten setzte, gilt in den USA nur ein
>Verhaltenskodex. Europäische Unternehmen gingen bislang nur
>zögerlich Geschäftsbeziehungen mit US-Internetfirmen ein, weil
>ihre Kunden auf Datensicherheit bestanden. Die EU bemühte sich
>seit mehr als zwei Jahren, die USA zu strengeren Vorschriften
>zu bewegen. Nach Angaben Aarons bietet die nun gefundene Lösung
>sowohl rechtliche Sicherheit für die Unternehmen als auch
>"größtmöglichen Verbraucherschutz".

Die Amerikaner setzen bei Datenschutz immer noch auf
"Selbstregulierung des Marktes", vergessen dabei aber
geflissentlich, dass ein Markt nur Dinge regulieren kann, die
einen Preis haben.

In den USA existiert eine laufende Rechtsprechung, die Buergern
die Eigentumsrechte an ihrem eigenen Datenprofil abspricht.
Solche Daten, etwa medical records, customer records und
dergleichen mehr, sind laut laufender Rechtsprechung frei
erhebbare Daten. Klaeger, die den Gegenwert dieser Daten (im
Zweifel der Umsatz, den der Klaeger als Konsument im laufe
einiger Jahre produziert) vom Datensammler erstattet haben
moechten, werden regelmaessig abgewiesen.

Damit wird dem Markt systematisch seine
Selbstregulierungsgrundlage entzogen. Ein privacy market kann
sich so nicht entwickeln, entsprechende Behauptungen der US
Regierung sind kaum mehr als Augenwischerei.

Kristian