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Re: [FYI] Zunehmende Internet-Regulierungsphantasien im BMJ



In schulung.lists.fitug-debate you write:
>On 2 May 2000 19:59:16 -0000, Kristian Koehntopp wrote:

>> Dieses Problem wuerde sich viel leichter und durch einen viel
>> kleineren Eingriff dadurch loesen lassen, dass ein Empfaenger
>> fuer das Annehmen einer Mail Geld verlangen koennte. Wenn ich
>> fuer jede eingehende Mail bei mir zwischen einem Cent und einem
>> Euro kassieren wuerde und mein Mailer mir die Mails nach Preis
>> sortiert anzeigen wuerde, dann waere mir und den Personen, die
>> mir Mails senden, sehr geholfen.

>Ein Empfänger soll Geld für das Annehmen von Mail verlangen können? Wie
>soll das funktionieren?

Nimmt man die Existenz von digitalem Offline-Geld an (Digicash
nach Chaum zum Beispiel), dann kann der Mailer auf die Existenz
einer gueltigen Headerzeile pruefen, die einen Geldwert von
mindestens x Euro darstellt oder die Uebergabe einer solchen
Zeile im Envelope verlangen, bevor er eine "DATA"-Anweisung
erlaubt. Das ist technisch mehr oder weniger trivial, wenn man
die Existenz solcher Kohle voraussetzt.

>Man könnte ja durchaus von jemandem, der einem Werbung schickt,
>verlangen, dafür zu bezahlen. Aber es gibt viele andere
>Absender, von denen man kein Geld verlangen möchte. Wie soll
>man diese unterscheiden?

Gar nicht. Die Unterscheidung ergibt sich relativ automatisch
daraus, dass man diesen Leuten spaeter antwortet. In diesem Fall
kann man seinen MUA so konfigurieren, dass er das eingezahlte
Geld mit dem Reply zuruecksendet. Es wuerde sich eine Art
Pfandsystem entwickeln, nicht unaehnlich dem Pflaschenpfad...

Die Analogie traegt weiter als man denkt, denn auch das
Flaschenpfand hat ja die Aufgabe, Spam (in diesem Fall
Aludosen-Spam) zu verhindern.


Der Absender verleiht seiner Mail durch die Beifuegung von
knappen Ressourcen (aka Geld) eine gewisse Dringlichkeit. Der
Empfaenger bekommt dies zu sehen und kann dies honorieren, indem
er seine Mail in dieser Reihenfolge abarbeitet. Aufmerksamkeit
wird geldwert.

Kristian