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Re: Panopticon und Echelon...



Danke, 

> Je nun, der Zensor im Hirn lebte dann wohl von den Stories über
> Abhörtechniken.  Ich halte das für ein Phänomen unabhängig von
> einem bestimmten Objekt, wenngleich vermutete 'Urheber' durchaus
> regelmässig in Geheimdienst- und Finanzkreisen gesucht werden könnten.
> Auch die Verknüpfung mit Bestechung ist sicher nicht von ungefähr.
> 
> Auf der anderen Seite wären ohne Echelon wohl in vielen Staaten die 
> Kryptogesetze (und damit die Möglichkeiten für Datenschutz und
> eKommerz) wesentlich eingeschränkter.

Klar, will das zweite ueberhaupt nicht in Abrede stellen, aber man sollte
das erste nicht uebersehen. Vielleicht ist es sogar wichtiger. 

Irgendwer berichtete von Jean Genet und seinen Gefaengniserfahrungen, dass
das Gefaengnis praktich immer da ist, auch wenn man nach draussen kommt.
Ueber sowas und aehnliches gibt es viel, vielleicht ein Topos in der
franzoesichen Literatur. 

Seltsam, gestern schlag ich die Zeitung auf und ploetzlich springen mich
diverse Foucaultdinge an, in Hessen gibts elektronische Fussfesseln, am
haertesten aber der NRW Justizminister (nach diesem "Wir in NRW" Versuch
der Zusammenlegung von Justiz und Innenministerium..), der sich gegen die
Plaene aus dem Bundesjustizministerium wendet, Strafen unter 3 Jahren
zur Bewaehrung auszusetzen, man muesse den Straftaeter "im Nerv treffen"..

Sicher wird das schnell uferlos, aber man kann sich vielleicht auf das
wesentliche einigen. Foucault sagt, sein Ansatz sei die Frage, was denn
hinter den Gefaengnisrevolten von heute stehe und da mir der Protest gegen
Ueberwachungskameras an sich schleierhaft ist, wenn man nur auf die
Zweckmaessigkeit der Dinge abstellt, von denen immer die Rede ist,
etcpp...

Gegen die Monopolisierung des Blicks, Ueberwachungskameras ins web,
vielleicht doch keine so ganz schlechte Idee.....auch wenn man Revolution
machen will. Mit dem Fahrrad usw ist man eh schneller ?

Jedenfalls hatten diese Kolonnen von Blaulichtern neulich am
Alexanderplatz etc doch auch etwas laecherliches. Jedenfalls sehr
symbolisch.

Heiko