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Re: [FYI] DER SPIEGEL: Anonymität im Netz bald nicht mehr erlaubt?



"Axel H Horns" <horns@t-online.de> writes:

> Von Christiane Schulzki-Haddouti 

Liest Christiane Schulzki-Haddouti hier etwa nicht mit?

> Internet-User sollen in Zukunft nicht mehr unerkannt bleiben. 
> Strafverfolger in vielen Ländern fordern die Abschaffung der 
> Anonymität, um Cyberkriminelle besser verfolgen zu können. 
> Datenschützer protestieren.  

Es gab hier mehrfach Erläuterungen, daß die These der allgemeinen
Anonymität nicht haltbar ist.

> Studie stellte das Bundeskriminalamt (BKA) vor kurzem fest, dass "die 
> subjektiv empfundene Anonymität des Internets auch auf E-Commerce 
> bezogene Kriminalität begünstigt."  

"subjektiv empfundene Anonymität" trifft es sehr genau. Wenn in D
die Zuordnung von IP-Adresse + Uhrzeit auf eine natürliche Person
scheitert, dann liegt das in den meisten Fällen an Schlamperei, nicht
an mangelnden juristischen oder technischen Grundlagen.

[BKA schlägt vor:]

> Geeignet sei beispielsweise die Verwendung digitaler Signaturen, um
> den Kommunikationspartner klar zu identifizieren oder die
> Urheberschaft für bestimmte Inhalte zu bestimmen.

Soll das entfernen von Signaturen etwa strafbar sein? Und was soll das
bringen?

> Ein "möglicher Schritt" sei auch die individuelle Prozessorerkennung
> des Pentium-III- Prozessors.

Mir wird schlecht.

> "Das Grundprinzip der anonymen Nutzung darf nicht verändert werden", 

Wer hat hierzulande einen anonymen Internetzugang?

> sagt auch der oberste Datenschützer Deutschlands, Joachim Jacob. Doch 
> er plädiert dafür, dass Namen in Einzelfällen bekannt gemacht werden 
> dürfen: "Man wird darüber nachdenken müssen, ob der Provider bei 
> bestimmten Verbrechen hilft, zu deanonymisieren oder das Pseudonym 
> aufzuheben, wenn er es kann."

Bitte? Ist das nicht gängige Praxis?