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[FYI] BMWi: PE zur Konferenz über wirtschaftspolitische Aspekte der Patentierung von Software
- To: debate@fitug.de
- Subject: [FYI] BMWi: PE zur Konferenz über wirtschaftspolitische Aspekte der Patentierung von Software
- From: "Axel H Horns" <horns@t-online.de>
- Date: Sat, 20 May 2000 10:09:04 +0100
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- Organization: PA Axel H Horns
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http://www.sicherheit-im-
internet.de/showdoc.php3?doc=bmwi_theme_doc_2000958745985&page=1
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Presseerklärung zur Konferenz über wirtschaftspolitische Aspekte der
Patentierung von Software
BMWi-Konferenz zu wirtschaftspolitischen Fragen der Softwarepatente
(insbesondere Freie Software) im Rahmen der "Partnerschaft Sichere
Internet-Wirtschaft".
Das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie hat am
18.05.2000 vor dem Hintergrund der Initiative "Partnerschaft Sichere
Internet-Wirtschaft" Softwareproduzenten zu einer Konferenz über die
wirtschaftspolitischen Aspekte der Softwarepatentierung eingeladen.
An der Veranstaltung nahmen Vertreter der Fachverbände aus der
Informationstechnologie sowie Hersteller von Software, insbesondere
solche, die sogenannte "Freie Software" (Open Source Software)
entwickeln, teil. Ebenfalls vertreten waren Experten aus
Wissenschaft, Ministerien und des Deutschen und Europäischen
Patentamtes.
Die Bedeutung von sicherer Software für die Informationstechnologie
ist nicht zuletzt in den letzten Wochen durch die Störungen der
Datennetze z.B. infolge virenverseuchter E-Mails nochmals
unterstrichen worden. Hier entstehen wirtschaftliche Schäden in
erheblichem Umfang, durch die die Entwicklung der Internet-
Wirtschaft, die heute einer der wichtigsten Wachstumsmotoren der
deutschen Wirtschaft darstellt, in seiner erhofften Wirkung
beeinträchtigt werden könnte.
Open Source -Software-Produkte sind wegen ihrer Überprüfbarkeit ein
wichtiges Element im Rahmen einer sicheren Informationstechnologie.
In der von Bundeswirtschaftsminister Dr. Müller am 15.5.2000 mit
Verbänden und Wirtschaft initiierten Sichere Internet-Wirtschaft"
wird vor dem Hintergrund einer weltweiten Dominanz von einzelnen
Softwareprogrammen eine verstärkte Hinwendung zu Open Source-Software
gefördert. Deshalb unterstützt des Bundesministerium für Wirtschaft
und Technologie bereits die Entwicklung eines
Verschlüsselungsprogramms auf Open Source-Basis und hat die
Schirmherrschaft über den führenden europäischen Kongress Linuxtag
2000 im Juni in Stuttgart übernommen.
Softwareentwickler, Unternehmen und Verbände [Linux-Verband (LIVE)
e.V. und Förderverein für eine freie informationelle Infrastruktur
(FFII) e.V.] aus der Open-Source-Szene unterstrichen mögliche
Probleme für eine Fortentwicklung von Open Source-Software aufgrund
der gegenwärtigen Patentrechtslage und -praxis und eventuell zu
erwartender Änderungen in Deutschland und Europa. Dabei wurden
insbesondere folgende Themenkomplexe erörtert:
· Ist das gegenwärtige Patentrecht auch die adäquate Antwort auf die
Herausforderungen der neuen Internet-Ökonomie?
· Wird der beginnende kommerzielle Erfolg von Open Source Software
gebremst durch den strategischen Einsatz von Softwarepatenten?
· Muss Software als "Grundstruktur" der neuen globalen
Wissensgesellschaften als Allgemeingut - und damit nicht
monopolisierbar - verstanden werden?
Aus Sicht der Freien Software-Entwickler wäre eine mit der Situation
in den USA vergleichbare Rechtsentwicklung abzulehnen. Sie fordern,
dass insbesondere solche Bestandteile von Software, die
Schnittstellen darstellen, nicht patentierbar sein dürfen, weil sonst
die innovative und damit auch sicherheitsrelevante Fortentwicklung
behindert würde.
Insbesondere vor dem Hintergrund der von der EU-Kommission
angekündigten Richtlinie zur Software-Patentierung und der noch für
dieses Jahr geplanten Revision des Europäischen Patentübereinkommens
wird die Bundesregierung den Dialog mit den interessierten Kreisen
fortsetzen.
Detailinformationen und Hintergrundpapiere der Teilnehmer im
Internet: http://www.sicherheit-im-Internet.de/themen.phtml#2
Kontakt im BMWi: soquat@bmwi.bund.de (Open source und IT-Sicherheit)
weber-cludius@bmwi.bund.de (Patentpolitik) voos@bmwi.bund.de
(Patentrecht)
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