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Re: KRITIS Bericht



At 17:56 29.06.00 +0000, Steffen Peter wrote:

[ gute Zusammenfassung snipped ]

>Der Verlust des Einsatzleitsystems war somit auf einen Y2K-Fehler
>zurückzuführen. Die Tatsache, das auch die vorgesehenen Rückfallebenen völlig
>versagt haben, sowie der Ausfall der FZA - was zu den beschriebenen Folgen
>führte - jedoch einfach nur auf eine außerordentlich schlampige
>Vorbereitung.

"außerordentlich schlampige Vorbereitung" reduziert es IMHO aber doch zu
sehr (ich kenn nur den c't-Bericht). Man muss auch den Hintergrund sehen,
dass eigentlich ein neues Leitsystem IGNIS kommen soll und die Tage ohnehin
gezaehlt waren. Ende '98 soll sich abgezeichnet haben, dass IGNIS nicht
rechtzeitig fertig wird. So hat man erst mal betraechlich in Y2K-sichere
Hardware investiert, das alte (Cobol)-Programm aber auf einer Emulation
laufen lassen. Diese verwendete aber den ungenauen Systemtakt fuer die
Systemzeit, waehrend das OS die angeschl. Funkuhr nutzte. Zum
Synchronisieren hat man sich nach den bestandenen Y2K-Tests von Anfang
Dez. im letzten Moment einen Timeserver einfallen lassen. Zwar hat man
die Funkuhr simuliert, aber mit falschen Parametern so dass das Signal
das spaeter vom Timeserver kam nicht mit der getesteten Zeitinformation
uebereinstimmte. Eine fuehrende Null war durch ein Leerzeichen ersetzt
und fuehrte zu einer Fehlermeldung, die die Mannschaft zu einem System-
neustart und spaeter zum Ausweichen auf den bald gleich reagierenden
(software-identen) Backup-Rechner veranlasste. (es ist angeblich unklar
ob die Errormeldung einfach ignoriert haette koennen) Die naechste
Rueckfallebene war dann das raeumlich getrennte, alte Leitstellensystem,
das mit den angestauten Auftraegen ueberfordert war. Zusaetzlich der
Ausfall der Fahrzeugzustandsanzeige...

Gruss aus .at,
Peter