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Re: [florian.effenberger@operamail.com: CSU will Domain-Vergabe verstaatlichen]



Gert Doering wrote:

HJK antwortet:
> 
> Hi,
> 
> On Mon, Aug 21, 2000 at 10:48:39AM +0200, Dr. H. Jochen Krieger wrote:
> > Die Moeglichkeit besteht, ohne den Gesetzgeber zu bemuehen. Man
> > braucht nur leicht abzuwandeln. Ich sehe auch nicht ein, warum
> > die Produktnamen als Domainnamen genommen werden muessen. Der
> > Firmenname wuerde reichen. Da darf es auch keine Gleichnamigen
> > geben.
> 
> Was nicht stimmt.  Es darf problemlos eine Baeckerei Mueller und einen
> Eisenwarenladen Mueller geben...

Zugegeben. Da hatte ich mich zu verkuerzt ausgedrueckt. Dann
muessen wir es aber auch vollstaendig auseinanderdroeseln.
Soweit es sich um Einzelkaufleute handelt kann es natuerlich
Gleichnamige geben, selbst auf dem gleichen Gebiet. Beim
Baecker, wie beim Eisenwarenhaendler steht an der
Geschaeftstuere "Inhaber: Vorname, Nachname". Das ist auch bei
der Domain kein Problem. Ein Problem tritt dort erst auf, wenn
einer eine Domain "Baecker" haben will. Aber warum sollte er? Er
hat doch einen Namen. 

> ... oder regional, eine "SEICOM" in Muenchen, und eine "SEICOM" in
> Stuttgart (reales Beispiel, das erste, was mir gerade eingefallen ist, wo ich haeufiger mal stutze).

Stimmt auch, das ist der zweite Punkt. Die beiden koennen aber
nur solange nebeneinander bestehen, wie beide nur oertliche
Ausstrahlung haben. Sonst koennen und konnten sie sich auch
schon im realen Leben bekriegen. Das ist oefter geschehen, als
sie glauben. Mit dem Netz verschaerfen sich die Dinge
natuerlich, da der der SEICOM zuerst im Netz benutzt sich eine
weltweite Ausstrahlung anmasst, die er moeglicherweise gar nicht
hat. Das ist im uebrigen das klassische Recht der Gleichnamigen.
Der Zweite muss Abstand halten. Das vernuenftigste waere
natuerlich eine Mediation mit dem Ergebnis, dass jeder seinen
Ort zusetzt. Eine andere Loesung haben die
Winterthur-Versicherung und die Stadt Winterthur gefunden.
Siehe: http://www.winterthur.ch/ Fuer solche Loesungen brauche
ich keinen Gesetzgeber, da brauche ich wechselseitiges
Verstaendnis und Vernunft. Das scheint aber beides nicht mehr
modern zu sein im Zeitalter der "Macher". 

Nur eins ist in jedem Fall klar. Lasst den Gesetzgeber aus dem
Spiel. Der hat mit dem sogenannten Markenrechtsreformgesetz
genug Unfug gemacht -aber auf einer anderen Ebene, als Sie
meinen.  

H.Jochen Krieger
mailto:krieger@transpatent.com
http://transpatent.com/ra_krieger