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Re[5]: [FYI] Auch FDP fordert Funkgebuehr



Monday, August 21, 2000, 8:46:35 PM, i wrote:

[..]

[Axel] >> Schoene Zeiten waren das, als der oeffentlichrechtliche
>> Rundfunk noch einen aufklaererischen Impetus hatte. Doch das
>> ist lange her. Es ist Zeit, sich von Illusionen zu
>> verabschieden. ARD und ZDF werden in ihrer heutigen Verfassung
>> nicht mehr benoetigt.

> In der heutigen Verfassung vielleicht nicht. Gemaess
> ihres urspruenglichen Bildungs- und Informations-
> auftrags aber mehr denn je.

[..]

Was mir gerade auffaellt, wir sind diese Argumente ja bereits
komplett bei der Diskussion Anfang Mai durchgegangen ;) Wer mag,
kann sich ja noch einmal durch den alten Thread wuehlen.

Thema/Ausloeser war damals: "ARD und ZDF gegen Rundfunk-Steuer
für PCs und TV": http://www.fitug.de/debate/0005/msg00182.html

Irgendwie kamen mir meine Argumente auch recht bekannt vor:
<http://www.fitug.de/debate/0005/msg00222.html>

--snip--

Ja. Persoenlich wuerde ich im Moment sogar ein öffentlich-
rechtliches Internetprogramm begruessen. Das mag sich fuer die
hier lesende Informationselite komisch anhoeren, fuer das gemeine
Volk macht es aber  durchaus Sinn. Ich halte es derzeit fuer
reichlich arrogant freie Informartionsquellen als allgemeine
Loesung zu propagieren. Siehe unten. [...]

> Und bessere Quellen gibt es eh mehr als genug: Jede
> Wochenzeitung, jede Bilbiothek und natürlich das Netz ist
> tausendmal besserer Bildungs- und Informationsträger, als es
> das TV jemals war.

Mag sein. Dummerweise fehlt es dem Volk an ausreichender "Medien-
kompetenz". Deine Alternativen ueberfordern die Zielgruppe. Dort
liegt auch der Kern des Problems. Und genau aus diesem Grund sind
öffentlich-rechtliche Alternativen (Preselection) wichtiger wie
nie zuvor.

--snip--

und weil es gerade so schoen zum einem anderen Thread passt:
<http://www.fitug.de/debate/0005/msg00255.html>

--snip--

Holger Veit wrote:
 
> Der Unterschied GEZ-Zwangsabgabe und Rundfunksteuer  ist
> graduell; es ist letztlich eine nicht versiegende Geldpumpe.
> Nur darauf kommt es an; das Geschwaetz von der Grundversorgung
> war spaetestens nicht mehr relevant, nachdem im Rundfunkbereich
> jeder OeR-Sender drei und mehr Sparten-Sender (beim WDR sind es
> hier 5 Programme) als Hilfspumpen etabliert hatte.

Das sehe ich komplett anders. Zwischen der Programmqualitaet
(Informationsgehalt) der OeR und der Privaten liegen Welten. Wir
beiden moegen filtern koennen, der gemeine Zuschauer vermag dies
nicht. Auch hat der normale Buerger selten die Moeglichkeit
Sekundaerquellen zu nutzen, da muss die Tagesschau einfach
reichen, ein Tanzbaer der seinem Pfleger in die Hand beisst ist
dort eine Nullinformation. Habe mir gerade eine Stunde Helmut
Thoma (RTL/Bertelsmann und uasserdem medienpolitischer Berater
des Ministerpräsidenten von NRW) anhoeren muessen. Im Prinzip ein
stockkonservativer Vortrag (Das Internet wird nix neues fuer den
Fernsehmarkt bringen, Segmentierung interessiert nicht), zwi-
schen den Zeilen aber durchaus interessant:

Die Vermischung von Werbung und Inhalt wird steigen, der
Informations- gehalt noch mehr sinken. Letztendlich koennte Neil
Postman also doch  richtig liegen, es geht nicht mehr um
Information, es geht um Unterhaltung. Die laesst sich besser
verkaufen. Etwas anderes interessiert den Medienoekonomen Thoma
zunaechst nicht.

--snip--


MfG
 Olaf

-- 
Best regards,
 Joerg-Olaf                            mailto:js@fx3.de