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Re: Kurzer Hinweis zu Bertellsmann, ICRA, Filter, BKA





Hallo Andy,

On 07.09.00 to subject "Kurzer Hinweis zu Bertellsmann, ICRA, Filter, BKA",
you wrote:

>Abgesehen von den üblichen Äußerungen von Herrn Machill,
>ICRA sei ja nur freiwillig, damit Eltern Ihre Kinder konfigurieren
>können und den üblichen Beschwichtigungen, das sei ja "selbst-
>regulierung" und blablabla, hat er auch etwas zur Kooperation
>mit dem BKA gesagt.

Ist doch klar, dass man mit Selbst-Regulierung und Selbst-Rating anfängt
und nicht mit Zwangs-Regulierung und Zwnags-Rating.
Es geht jetzt erst mal darum, "Bewusstsein" und zwar das richtige und
"Gewöhnung" in allen gesellschaflichen Gruppierunge, Anwendern,
Zu-irgendwas-Berechtigten zu schaffen und die erst mal dazu zu bringen,
überhaupt zu entdecken und zu nutzen, was es da Schönes im Browser
gibt.


>Das BKA erstellt in Eigenregie eine Liste von "eindeutig in
>deutschland illegalen Inhalten" die dem ICRA-System
>(http://www.icra.org) übermittelt werden.

Daraus könnte eine Dauereinrichtung werden:
BKA/Verfassungsschutz/Zollamt? - erweiterbar um die deutsche IFPI u.ä. -
liefern regelmässig den Stoff, aus dem des Zensors Träume sind, wer
kontrolliert, wer bestimmt, wer legt wem Rechenschaft ab? Keiner fragt.

>Der Benutzer (ICRA wird Clientseitig implementiert, angebliche
>Kooperation mit Netscape, Microsoft, Blabla)

Wahrscheinlich wird die ehemalige (noch aktuelle) INCORE Pressure Group in
ICRA aufgehen - da sassen nämlich ISPA Österreich, Microsoft, AOL
Compuserve, Bertelsmann Stiftung, UUNET, Associaón de Usuarios de
Internet (Spanien), European Forum for Child Welfare, The Netherlands Board
of Film Classification, European Broadcasting Union, ANEE (Associazione
Nazionale dell'Editoria Elettronica (Italien)), Lagardère Group,
International Video Federation, AFA (Frankreich), CECUA drin.

>Laut Machhill ist auch die Berücksichtigung der BKA-Liste
>optional.

Noch wird das zukünftige Filtersystem modular sein, so wie es auch das
Bertelsmann-Memorandum vorsieht.

>Also, entweder der Mann ist m.E. total bekloppt und naiv, oder aber
>es handelt sich um eine bewusst gewählt Strategie. Nehmen wir
>mal kurz an, es handelt sich um eine Strategie. Dann würden
>also diejenigen ISP´s, die ICRA-Unterstützen (zum Beispiel
>das nicht völlig Bertelsmann-Kooperationsfreie AOL) quasi
>nachweisen, daß eine Filterung "zumutbar" ist. In einem
>ersten Schritt würde das BKA die Filterung der von Ihnen
>deklarierten Inhalte als obligatorisch fordern. Dann würden
>ein paar Bytes in der ICRA-Software modifiziert.

>Logisch erscheint mir, daß als nächstes beim von Bertelsmann
>lobbbymässig bearbeiteten Gesetzesgeber der Eindruck entsteht,
>das Filtern sei doch generell zumutbar. Wenn AOL ihren Usern
>entsprechende Clients in die Hand drücken kann -  oder das
>vielleicht gleich netzmässig macht, Stichwort "Kindersicherung"
>- dann stellt sich doch die Frage, warum andere ISP´s nicht auch.
>Und wenn Netscape und Microsoft durch Implementierung in
>Ihre neuen Browser Version das ICRA-Zeugs drinne haben,
>doch erst recht. Muß ich das Szenario weiter ausmalen?

So ungefähr sehe ich die Möglichkeit zukünftiger Entwicklungen auf
dem Filter & Ratingsektor.
Zu den ISP's und abseits technischer Realisierbarkeit:
Ich empfehle nochmals dringlich, sich die Hintergrundinformationen zum
Aktionsplan zur sicheren Nutzung des Internets der Europäischen Union und
das Bertelsmann-Memorandum anzusehen - daraus wird klar, das es im Endziel
um eine allumfassende Filterung (auch auf Netzwerkebene und alle Dienste
umfassend) geht, nicht um kleine User vor ihren Browsern.
Die wichtigsten Punkte auf
http://home.kamp.net/home/kai.raven/misc/pics.html
Zur rechtlichen Unterfütterung empfehle ich die Netlaw, da wird/wurde das
Thema auch behandelt.


Ciao
Kai

--

Homepage: http://home.kamp.net/home/kai.raven/index.html
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