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Re: Spiegel-Bericht zu BMJ+GI



RA Jochen Krieger kommentierte:

> > > >    Softwarepatentierung: Wissenschaftliche Leistung muss geschützt werden!
> 
> Sagen die Druiden laut Prof. Moglen 
> http://old.law.columbia.edu/my_pubs/anarchism.html
> http://emoglen.law.columbia.edu/my_pubs/anarchism-deutsch.html
> (deutsch durch v. Arnim) um der
> Wissenschaftsvermarktungsindustrie zu willen zu sein

was allerdings bedeuten muss, dass die Druiden den Ast absaegen, auf dem 
sie sitzen.

Im PatG-Kommentar von Benkard findet man recht ausgefeilte Abgrenzungen
zwischen der "Welt der Dinge", in der sich "technische
Erfindungen" abspielen, und der "Welt der Vorstellung", die dem
Patentschutz nicht zugaenglich ist. 

Diejenigen Patentanwaelte, die vulgaeren Wissensvermarktern wie Mayr zu
Diensten sein wollen, sind die Totengraeber des Patentsystems, wie wohl
auch Moglen sagt.

Leider findet hier unter dem Druck der Gier im Moment eine Negativauswahl
unter den Patentrechtlern statt.  Nur diejenigen sind als Wortfuehrer
qualifiziert, die Benkard nicht gelesen oder zumindest nicht verstanden
haben.
 
> > Das ist ja klasse ! Das ist wahrscheinlich die einzige Wissenschaft, die
> > das in diesem Sinne fordert
> 
> Welche Wissenschaft soll das sein? Prof. Moglen ist jedenfalls
> Rechtshistoriker und Informatiker.
> http://old.law.columbia.edu/resume.html Er hat die Dinge fuer
> meine Begriffe am besten auf den Punkt gebracht mit den Worten
> 
> <Zitat>
> Der Druide hat, wie andere Druiden auch, häufig recht. Die
> Voraussetzung für ein Dasein als Druide ist, alles über etwas
> Bestimmtes zu wissen und
> nichts über den Rest. Durch seine zeitige und dringende
> Intervention hat der Druide klargestellt, daß das derzeitige
> Urheberrechtssystem zahlreiche
> Kniffe und Tücken enthält. Diese Komplexitäten erlauben es
> Professoren meinungsüberlegen zu sein, Abgeordneten,
> Wahlkampfspenden zu
> bekommen, Rechtsanwälten, schöne Anzüge zu tragen, und sie
> erlauben es Murdoch, reich zu sein. Sie haben sich zum größten
> Teil in der Zeit
> industrieller Informationsverbreitung entwickelt, als
> Information in analoger Form auf physischen Träger gespeichert
> wurde, deren Herstellung,
> Transport und Vermarktung erhebliche Kosten verursachte. Werden
> diese Komplexitäten auf digitale Informationen angewandt, die
> sich bruchlos
> durch das Netzwerk bewegen und keinerlei Grenzkosten pro Kopie
> verursachen, machen sie nur noch für den halbwegs Sinn, der
> nicht zu schielen aufhört.
> </zitat>

Leider gehoert offenbar auch unsere Bundesjustizministerin zu denen, die
das Schielen nicht lassen koennen.

-phm