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RE: [FYI] Zukunft des Spam



> > Ueber kurz oder lang sollten technische Mittel entstehen, die dem
> > Verursacherprinzip zur Geltung verhelfen.  Allem, was Justizbeamte als
> > Reaktion auf einen Aufschrei unternehmen, misstraue ich hingegen eher.
>
> Führt diese Haltung nicht in das Filterdebattenchaos? Gerade weil sich
> der Staat und/oder die Justiz ausserstande sieht, vernünftige Regelungen
> zu gesellschaftlichen Problemen zu treffen, wird dieses Feld oftmals
> der sog. Selbstregulierung überlassen. Diese Bereiche werden naturgemäß
> gerne von medienstarken Schichten aller Bertelsmann und co besetzt.
> Ich halte technische Lösungen (über Einzelfragen kann man sich streiten)
> ohne flankierenden Ordnungsrahmen in aller Regel für gefährlicher.

Ich bin auch dafuer, die Werbe-Bemuellung fuer strafbar zu erklaeren.  Es
ist in jedem Falle eine parasitaere Handlung, die missbilligt und wo mit
verhaeltnismaessigen Mitteln machbar auch bestraft werden muss.  Nur
sollte man sich davon nicht die Loesung des Problems versprechen.  Das
Internet, so wie es entstanden ist, ist offenbar fuer gewisse Probleme
nicht ausgelegt.  Ueberall, wo ein Bedarf nach besseren Konventionen
besteht und mangels guten Willens nicht auf republikanische Weise
beantwortet wird, nisten sich Feudalherren a la Bertelsmann, Microsoft &
Co ein.  Leider sind aber unsere Politiker bisher in dieser
Auseinandersetzung nicht auf der republikanischen Seite.  Sie
sehen ihre Aufgabe darin, im Namen ihres Standorts um die Gunst der
Feudalherren zu buhlen.   Ein allgemeiner Aufschrei gegen Spam bietet da
hervorragende Moeglichkeiten, weil er den Politikern weitere
Kontrollbefugnisse in die Hand gibt, die sie fuer diese Feudalherren
einsetzen koennen -- "public-private partnership" o.ae. nennt sich das
dann.

-phm