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M$ sucht Buendnis mit Patentanwaelten



Die Meldung hat laengst die Runde gemacht:  ein Microsoft-Vertreter nennt
Linux in einem Atemzug mit Napster und bezeichnet beide als eine Bedrohung
fuer "Innovation und Geistiges Eigentum:

http://www.heise.de/newsticker/data/odi-16.02.01-000/
http://www.cnetinvestor.com/investor/news/newsitem/0-9900-1028-4825719-0.html

Zitat:

''Open source is an intellectual-property destroyer,'' Allchin said. ''I can't
imagine something that could be worse than this for the software business and
the intellectual-property business.''

Natuerlich koennte man hier statt "Open source" auch "Competition"
einsetzen:

	competition is an intellectual-property destroyer

Zweifellos richtig.  Deshalb schraenkt das Patentrecht den Wettbewerb ein.

	competition is bad for the software business

Zweifellos richtig.  Wettbewerb drueckt tendenziell die Preise auf das
Niveau der Vervielfaeltigungskosten, also gegen Null.  So etwas ist
schlecht fuer das Software-Verkaufsgeschaeft von Netscape.  Deshalb
etablieren sich auch "natuerliche Monopole" wie Microsoft.  Nur bei
Microsoft ist das volle Potential der Wertschoepfung realisiert, welches
einem Programmierer zugute kommen kann.

	open-source is bad for the intellectual-property business

Nur an dieser Stelle ist wohl wirklich "open-source" gemeint.
"Open-Source" ist tatsaechlich der schlimmste Alptraum fuer
Swpat-Propagandisten wie Bessen, Hoessle und Breese.  Sie kommen gar nicht
mehr los von dem Thema.  In jeder Diskussionsrunde ueber Softwarepatente
verfehlen sie das Thema und reden stattdessen ueber die geringe Bedeutung
/ mangelnde Innovationskraft von Linux.

	http://www.patentanwaelte.de/aktuell/computer-erfindungen.html
	http://www.brevets-logiciels.com

Diese Alptraum hat offenbar auch Microsoft erfasst, wie man auch an deren
Pinguin-Plakaten erkennen kann.  Und Microsofts Sprecher mobilisiert
unverhohlen Patentanwaltskanzleien und sonstige "intellectual property
businesses" als Buendnispartner.  Klingt schon ziemlich nach einem
Verzweiflungsschrei.

Auch in Berlin sind Microsoft-Sprecher letztes Jahr offen fuer ihr Modell
eines monopolistischen Software-Marktes aufgetreten.  Nur ein Monopol, so
sagten diese Leute, sorgt fuer die Wertschoepfung, die zur Finanzierung
der Innovation notwendig ist.  Das leuchtet einigen einfachen Gemuetern
ein.  Insofern muss man es sogar ernst nehmen.

-phm