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Re: [OT] Rassen



Gert Doering <gert@greenie.muc.de> schrieb am Sat, Apr 14, 2001 at 07:30:39PM +0200:

> On Sat, Apr 14, 2001 at 06:49:30PM +0200, Burkhard Schroeder wrote:
> > > Mein Vater sagt, er sei Rassist, weil er die Existenz von Menschenrassen
> > > anerkennt. 
> > Ja. Beim Homo sapiens gibt es keine Rassen.
> 
> Naja.  Das ist wohl Definition, oder?  Wenn man sich die physischen
> Unterschiede zwischen einem "Europaerer", einem "Chinesen", einem
> australiscehn Buschmann und einem "Afrikaner" ansieht, und z.B. mit den
> Unterschieden zwischen Katzen*rassen* vergleicht, ist das Unterschieds-
> Niveau vergleichbar.

dem kann ich keineswegs folgen!

Hinsichtlich des Begriffs "Rasse", welche vor etwa 500 Jahrhundert
auftauchte, setzen die Befürworter auf die "zoologische Klassifikation von
Formengruppen unterhalb des Artniveaus" wie es in der Biologie üblich ist.
Hierbei ist interessant, daß es *keine* annähernd anerkannte
"Rassen"systematik in der WissenschaftlerInnengemeinschaft gibt bezogen auf
die Menschheit.
Das ist auch kein Wunder, wenn man sich vergegenwärtigt, das in diesen
"Rassen"systematiken zwischen 3 oder bis zu 300 Menschenrassen unterschieden 
wird.

Ebensowenig gibt es keine Grundlinie im Verständnis des Begriffs "Rasse" im
gesamten Verlauf der Geschichte der Anthropologie.

Es gibt auch keine naturwissenschaftlich fundierten "Rassen"klassifikation 
der Anthropologie, sondern sie entspringen Alltagsvorstellungen und
sozial-psychologischen Bed|rfnissen. 

Dein Ansatz "physischer Unterschiede" ist obsolet!

Die Aufteilung der Menschen in die drei sogennanten "Hauptrassen"
Europäisch, Afrikanisch und Asiatisch entspricht einem Hauptmerkmal:
Hautfarbe. Wohlgemerkt einem, mit der Augenfarbe blau wird das dann schon 
wieder ein Problem!
Übrig bleibt, nüchtern betrachtet, daß es nur eine willkürliche Wertung ist
und gibt. Mit welchem Ziel? 

Genetisch betrachtet sind für äussere Merkmal wie Haut- und Haarfarbe gerade
mal ein Dutzend von insgesamt 150.000 Erbfaktoren zuständig.
Schaut man weiter, können zwei Menschen aus völlig 
verschiedenen Erdteilen näher miteinander verwandt sein als zwei Individuen 
derselben ethnischen Gruppe.
Hinsichtlich der Hautfarbe ist feststellbar, daß der Mensch sich
über äussere Einflüsse wie Klima entsprechend anpasst im Laufe der Zeit.

Bezogen auf Deine Betonung von Katzenrassen ist mir nur bekannt, daß
einzelne Merkmale wie Haarfarbe, Gestalt, etc. herangezogen werden, (also
keine Bestimmung des kompletten Gencodes und ihrer Beziehungen) und
andererseits herrenmenschenmässig versucht wird, diese Tiere *reinrassig zu
züchten*! 
Über die Erfolgsquote der Züchtung ist mir ebenso nichts bekannt, 
ausser eben *ab und an* einzelne hochgehaltene Objekte auf Messen und 
Shows vorzufinden.

Die zoologische Sicht wiederum leitet sich im Kern durch den abgehobenen 
Standpunkt des Menschen zu den *niederen* Tieren und *einfachen* Pflanzen 
her;  und nebenbei gesagt, die Objekte können sich auch nicht wehren!
Anthropologen auf diesen Planeten Erde sind sich in der zoologischen
Klassifierung von Tieren und Pflanzen daher zu 90% einig, bezogen auf die 
Menschheit schaffen sie noch nicht mal 10% meinungsübereinstimmung.



"Rassisten schaffen sich ihre Rassen selbst aus ihren eigenen Bedürfnissen!"



h.