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Re: DeCSS, Ausdrucksfreiheit und Urheberrecht



Es zeigt ein Bedenken, dass Prof. Dr. Hoeren schon lange
geäussert hat: 

Urheberrecht schützt nicht mehr den Urheber, sondern wird als
Investitionsschutz gesehen. Gleiches gilt für Patente. Das
Problem ist allerdings, dass das alte Korsett und die Vermischung
der Interessen eine adäquate Lösung unwahrscheinlich erscheinen
lassen. Axel hat schon lange vor dem TRIPS gewarnt, dass einen 20
jährigen Schutz vorsieht, ohne Ausnahmen zuzulassen. Im
Urheberrecht haben wir ein ähnliches Problem, wenn es um Software
oder Datenbanken geht. Hier findet ein überschiessender Schutz
statt, weil die Investition zu einer Monopolisierung bis zu 70
Jahren nach dem Tod des Autors führt. 

Was heisst das eigentlich für Datenbanken Heiko?

Gruss

Rigo

On Sat, May 05, 2001 at 06:21:09PM +0200, PILCH Hartmut wrote:
> Kürzlich hatte ich mit einem Swpat-Befürworter folgenden Wortwechsel:
> 
> > > Additionally, software is completely functional, and therefore (at
> > > least in the US) should not be, and should never have been,
> > > protectable by copyright.
>  
> > Functional texts such as operation manuals are also creative and
> > protectable by copyright.  Anything text qualifies for copyright, that is
> > built on individual human ingenuity and that we don't want people to
> > simply copy but rather to take as a source of inspiration for their own
> > creative writing.
> 
> Dieses Argument scheint zu wenig bekannt zu sein.  Wenn unter
> 
> http://slashdot.org/article.pl?sid=01/05/02/1228252
> 
> geschildert wird, welche Schwierigkeiten die DeCSS-Verteidiger und das
> Gericht mit der Anwendung der Ausdrucksfreiheit auf Rechnerprogramme
> haben, komme ich da nicht ganz mit.  Entweder erkennt man an, dass das
> Urheberrecht auf Software passt und impliziert damit, dass Software
> auf kreativem Ausdruck beruht, dessen plumpes Kopieren oder Plagiieren
> man verhindern möchte.  Oder aber man verneint dies und kommt dann zu
> der Schlussfolgerung, dass nicht nur die Freiheit zur Veröffentlichung
> von DeCSS etc keinen Schutz verdient sondern auch das Kopieren und
> Verkaufen von anderer Leute Programmen erlaubt sein sollte, sofern
> diese Programme nicht patentiert sind.  Was wiederum dazu führen
> müsste, dass man jede Spur von Individualität als "neu und
> erfinderisch" interpretiert und zum Patent anmeldet, also im Schnitt
> vielleicht 1000 Patente für ein mittelgroßes Programm.  Denn so
> funktional das Programmieren auch sein möge: deterministisch ist es
> nicht.  Und auch Kunst ist funktional.
> 
> Hier ein paar Auszüge aus dem Slashdot-Bericht:  
>