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Re: Anfaenge inhaltlicher Kontrolle von Nachrichten



 Moin!

On 9 May 01, at 11:55, Helmut Springer wrote:

> On Wed 2001-05-09 (11:46), Heiko Recktenwald wrote:
> > Und wenn hier "UCE" und "UBE" in einen Topf geworfen wird, stimmt
> > ja auch irgendetwas grundsaetzliches nicht. Wir sind keine
>
> Was sollte da nicht stimmen?  USENet kennt diese Unterscheidung zB
> nicht, denn sie ist bzgl. der Medienzerstoerung irrelevant.

ACK.
Definieren wir einfach mal "erwünschte Mail" (news lasse ich hier
mal beiseite, anderer Thread):
1) Korrespondenz mit meinem Bekanntenkreis.
2) Anfragen, Informationen und Kommentare, die an mich als reale
Person und nicht als Bestandteil einer (angekauften) Bulk-
Adressliste gerichtet sind.
3) Mails, die von mir bestellten Mailinglisten verschickt werden.
4) Mails und automatische Nachrichten an mich in administrativer
Funktion.

Alles andere sind unerwünschte Werbung, nichtbestellte Listen
(idR von Gegnern, deren Argumentationsvorrat erschöpft ist,
initiiert) und überflüssige Informationen, die meinem
Interessensgebiet nicht entsprechen. Die Netzgemeinschaft
bezeichnet dies verallgemeinert als SPAM. In der Wirkung sind alle
letztgenannten Varianten gleich: Sie reduzieren die Nutzbarkeit
des Mediums E-Mail für den Enduser indem sie sein Eingangsfach
verstopfen. Sie belasten Netzressourcen (Bandbreiten, Server,
Administratoren, Quotas). Sie vergrätzen neue Nutzerschichten,
die in Erwartung eines sinnvoll nutzbaren E-Mail-Dienstes von
solchen "Informationen" abgeschreckt werden.

Massnahmen: Bereitstellung entsprechender Hilfsmittel für den
Enduser zur Ausfilterung nicht erwünschter Mails, entweder auf
seinem System oder bei seinem Mailprovider. Bessere Information
der User über den Sachverhalt, ebenso ausführlichere Vermittlung
des Themas in der Allgemeinheit. Fortführung und Intensivierung
der öffentlichen Ächtung von Spammern. Durch Schaffung eines
Problembewusstsein in der Öffentlichkeit lässt sich das Problem
hoffentlich etwas besser in den Griff bekommen.

Zum Thema "inhaltlich": Die Frage, wer über die Filterung im
Vorfeld entscheidet, beantwortet, ob es sich hierbei um eine völlig
legitime Aktion (durch den User) oder um hier kritisierte
Einflussnahme Dritter (z.B. Entscheidung durch den Provider)
handelt. Hierbei muss aber unterschieden werden, ob der Provider
aus eigenem Ermessen filtert, oder dies im Auftrag und in
Absprache mit dem User tut. Der Provider kann hierbei mit
Erfahrungswerten beraten und Vorschläge unterbreiten.

Für Mailinglisten gilt: Der Betreiber hat hierbei volle
Entscheidungsfreiheit über die Nutzungskonditionen seiner Liste.
Dies gilt für Spambehandlung, Threads und Teilnehmern
gleichermassen. Wenn ein Teilnehmer mit den Konditionen einer
Liste nicht einverstanden ist, steht es ihm frei eine andere Liste zu
abonnieren oder eine eigene Liste einzurichten. Traditionelles und
bewährtes Netzverfahren.

Weiter sei - insbesondere für Spammer - folgendes festgehalten:
Es gibt keinerlei rechtlichen Anspruch darauf, dass eine
verschickte Mail auch gelesen werden muss.

Ich hoffe damit etwas zur sachlichen Behandlung des Themas
beigetragen zu haben.


MfG Olaf