Gaestebuchmissbrauch, jurist. Bewertung?

[Oliver Gassner <carpe.com@gmx.de>]

[In de.soc.recht.datennetze blieb untenstehendes ohne Echo...]

Tach,

wie ist folgender Fall zu bewerten (d.h. macht sich der Poster
strafbar/rechtlich angreifbar? Ggf. wessen?)

Eine Person setzt ein Posting in einem Band-Homepage-Gaestebuch
ab, in dem sie die Fans der Band massiv beschimpft (die Band ist
in der Vergangenheit politisch zweideutig aufgefallen - wer rät
es? ;) ).

Diese Person 'signiert' das Posting mit:

<spitzname> <kuerzel@uni-irgendwas.de>
http://www.vorname-nachname.de (Privathomepage des
Uniaccountinhabers)

... einer _weiteren_ Person, die aufgrund dieser Message diverse
unfreundlichste E-Mail bekommt. (Eben der Uniaccountinhaber.)

Die IP dessen, der das Posting abgesetzt hat, sollte ermittelbar
sein. (Wird vom Gästebuchbetreiber mitgeloggt.) Uhrzeit steht
auch fest.

Frage: Welcher Tatbestand ist gegeben um ggf. den Provider dazu
zu bekommen, den Namen des Postenden herauszugeben. D.h. worauf
könnte eine Anzeige lauten?

Ziel ist nicht unbedingt, den Poster _wirklich_ "erfolgreich" zu
verklagen. U.a. soll vor allem rausgefunden werden, wer es denn
nun war.

Kontext: Obiges war ne Frage, die mir heute n Bekannter stellte;
es ist keine Jura-Hausarbeit ;)

Der Uni-Accountinhaber hat sich (da er Journalist ist) mit dem
Justitiar der IG medien/Verdi bereits in Verbindung gesetzt;
zudem wird er auf meienn ratd en Justitiar der Uni ansprechen.

Mich interessiert v.a. die Sicht aus 'Datennetz'-Perspektive.

Ich schätze was der Poster getan hat ist vergleichbar dem
Einsenden einer Leserzuschrift an eine Zeitung unter falschem
(aber existenten) Namen. Wäre das strafbar bzw. 'anzeigbar' und
wenn ja als was?

THx.

OG

PS: Die IP steht inzwischen fest; ist offenbar ein
t-ipconnect.de-Account.
-- 
"Die Leute die den Reim für das wichtigste in der Poesie halten,
betrachten die Verse wie Ochsen-Käufer von hinten." (sic) Lichtenberg
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