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[FYI] Verunsicherung bei Big Brother-Gegnern?
- To: debate@lists.fitug.de
- Subject: [FYI] Verunsicherung bei Big Brother-Gegnern?
- From: "Axel H Horns" <horns@ipjur.com>
- Date: Fri, 14 Sep 2001 09:24:03 +0200
http://www.heise.de/tp/deutsch/inhalt/te/9539/1.html
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Verunsicherung bei Big Brother-Gegnern?
Brigitte Zarzer 14.09.2001
Nach den Terrorakten in den USA wird der Ruf nach mehr Überwachung
laut erschallen
Ein Bedrohungsszenario steigert üblicherweise das
Sicherheitsbedürfnis der Allgemeinheit. Als kurz nach den
Terroranschlägen auf das World-Trade-Center FBI-Agenten die
Installierung des Carnivore-Abhörsystems verlangten, gaben etliche US-
Provider denn auch kleinlaut nach. Diese Reaktion ist verständlich,
doch inzwischen regt sich auch wieder Widerstand gegen die
Untergrabung von Bürgerrechten durch Verwanzung von
Telekommunikationseinrichtungen. Die Entwicklung adäquater
Argumentationslinien ebenso wie die Befürchtungen der Big Brother-
Kritiker spiegelt beispielsweise die seit dem Crash intensiv laufende
Diskussion in Österreich wider.
[...]
In dieser Ausnahmesituation könnten Bürgerrechte leicht gegenüber dem
nachvollziehbar gesteigertem Sicherheitsbedürfnis ins Hintertreffen
geraten, befürchten viele Aktivisten. Mundtot wurden die Big Brother-
Kritiker allerdings noch nicht gemacht. Im Gegenteil: Nach dem
Versand der ersten Quintessenz-Depesche trafen zahlreiche Reaktionen
ein. So meldete sich der renommierte österreichische Journalist,
Conrad Seidl, vom Standard zu Wort. "Die erste Emotion verleitet
sicher dazu, Bürgerrechte geringer zu werten als den hier
eingetretenen Verlust tausender Menschenleben", schrieb Seidl. Eine
Debatte über die "schlafende" NSA erachte er aber für gefährlich.
Vielmehr sollte die Frage gestellt werden, "ob die zu sichernden
Systeme 'fehlertoleranter' gemachte werden können, ohne gleich
massivere Überwachung einzuführen." Abschließend meinte Seidl noch:
"Ich sehe jedenfalls wenig Chancen, die liberale Haltung zu schützen,
so lange die Alternative lautet: Dann nimmst du bewusst Tausende
Terroropfer in Kauf." Die Befürchtung, dass eine liberale Haltung in
der Überwachungsfrage künftig kaum mehr Chancen habe, wurde in vielen
Reaktionen geäußert.
[...]
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