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Re: [FYI] Rundfunkgeb?hr ab 2005 auch f?r Computer



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Hallo Till,

Monday, October 15, 2001, 1:41:18 PM, you wrote:

> On Mon, Oct 15, 2001 at 12:36:31PM +0200, Joerg-Olaf Schaefers
> wrote:  

...
> Die ursprünglichen Begründungen für die Regulierung beim
> Rundfunk waren vor allem technische (beschränkte
> Ressourcen) und der hohe Aufwand zur Herstellung
> und Verbreitung von Rundfunkprogrammen.

Stimmt. Zumindest Ressourcen gibt es inzwischen ein paar
mehr. Was aber - wie schon erwaehnt - nicht unbedingt nur
Vorteile hat.

> Und diese Begründungen sind heute zumindest in
> entscheidenden Teilen nicht mehr gegeben,
> schon gar nicht im Internet,

Nun, irgendwer muss das Programm und die Bereitstellung
finanzieren. Die zunehmende Verknuepfung von redaktionel-
len Inhalten mit Werbung in beiden Bereichen (klassischer
Rundfunk bzw. Netzangebote) ist imo eines der groessten
Uebel der Medienwelt.

Und was den Zugang zum Internet fuer den Endverbraucher
angeht, auch hier darf man zumindest mal ueber die For-
derungen nach einer guenstigen "Volksflatrate" nachdenken.

> also braucht man entweder eine neue Begründung
> für die Regulierung bestimmter Medien und muss dann auch
> darüber nachdenken, ob sich dadurch nicht auch die Art der
> Regulierung verändern muss, oder man sollte sie abschaffen.

ACK. Wobei der Bedarf/die Notwendigkeit an einer inhaltlichen
Regulierung, besser: "An alternativen Angeboten hoher Qualitaet,
die man aus verlaesslicher Quelle beziehen kann" derzeit imo
groesser denn je ist. Auch im Netz. Ein weiterer Vorteil des
dualen Rundfunksystems ist dabei uebrigens auch, dass sich
Nischenprogramme im ö-r Bereich nicht unbedingt rentieren mues-
sen. Es ist auch durchaus von Vorteil der breiten Masse nicht
jeden Wunsch erfuellen zu muessen. Gerade so kann Kultur ent-
stehen. Wie ich finde eine recht schoene Begruendung, die
auch weiterhin Gueltigkeit haben sollte.

Aus dem privaten Bereich, aber passend:

"Harald Schmidt: Nein. Ich bin nur für die Einführung des
Finanzausgleichs bei der Senderfamilie Sat.1/ProSieben. Was
für eine schöne Vorstellung: Stefan Raab finanziert mich mit
seinen Gewinnen, und irgendwann muss er auch noch freitags
ran." (http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,136361,00.html)

> [...] Eine Nachfrage nach anderen
> Inhalten scheint ja da zu sein, es werden ja auch
> andere Zeitungen ausser der Bild gekauft.

Aber gerade das wuerde einem Grundgedanken des ö-r Rundfunks
widersprechen: Der Moeglichkeit - abgesehen von der Solidarab-
gabe, die finanzschwachen Mitgliedern der Gesellschaft durch-
aus auf Antrag erlassen werden kann - ohne weitere Kosten auf
die ö-r Programme zuzugreifen. Eben der Aspekt der "sauberen"
Grundversorgung. Wir sollten uns diese "Kostenlos-Kultur"
auch weiterhin leisten.

>> Mir ist dabei durchaus klar, dass ich mit dieser Meinung hier
>> recht allein stehe.

> Nö, nicht unbedingt. Deine Argumente zielen zumindest
> mal in die Richtung, in der die Diskussion gehen sollte.
> Ich bin nicht ganz sicher, was am Ende rauskommen
> sollte.

Ich auch nicht, wirklich nicht.

> Aber eine solche Diskussion erscheint mir
> sehr viel notwendiger als das ständige öffentliche
> Gezanke darum, wofür denn GEZ-Gebühren anfallen sollen
> und um wieviel sie denn wieder mal angehoben werden
> sollen...

Ich koennte auf suendteure Sportuebertragungen verzichten,
imo haben 12 Stunden live von Olympischen Spielen pro Tag
oder die komplette Uebertragung von Fussball Weltmeister-
schaften nur noch herzlich wenig mit Grundversorgung zu tun,
ein Grossteil der Gesellschaft wird das freilich ganz anders
sehen ...

MfG
 Olaf, ./fx3

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