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Re: Kontrollverlust



>>>>> Mario Dueck writes:

>> Nein, die Ausdehnungsversuche gibt es, s. D'dorf. Aber
>> die Eingriffsmöglichkeiten der Exekutive sind beschränkt
>> bzw. nicht vorhanden - im Gegensatz zu Deinem Beispiel
>> von Gewalt in der Ehe.

> Wieso, ISIS hat sich doch dem Willen der Bezirksregierung
> (Exekutive) gebeugt, oder habe ich was verpasst?

Den Boten für die Botschaft verantwortlich zu machen, ist
gute Tradition. Darum geht's aber nur am Rande. Das
eigentliche Ziel, bestimmte Web-Seiten unzgänglich zu
machen, wird nicht erreicht.

>> Bleiben wir bei P2P: Sind die
>> Dateien, die von meiner Seite aus im Gnutella-Netzwerk
>> sichtbar sind, ein an die Öffentlichkeit gerichtetes
>> Angebot? Nach Gefühl und Wellenschlag: ja.

> Würde ich auch sagen. 

Gut, wir haben also ein an die Öffentlichkeit gerichtetes
Angebot. 

>> Die Wahrnehmung ist nicht öffentlich

> Du arbeitest mit einer seltsamen Definition von
> "Öffentlichkeit",

Nein, Du weigerst Dich nur standhaft, zur Kenntnis zu
nehmen, dass hier eine entscheidende Asymmetrie vorliegt. 

> Zum Teilangebot: Man kann auch nicht alle Fernsehkanäle
> ansehen, trotzdem sind die jeweiligen Programme -
> bzw. jede Sendung für sich - öffentlich zugänglich. 

Ja, und alle sehen den gleichen Film, wenn sie den gleichen
Kanal wählen. Bei P2P sehen die Teilnehmer gerade einmal die
Ausschnitte des Angebots, die sie absuchen. Selbst wenn zwei
dasselbe suchen, ist nicht gesagt, dass sie das Gleiche
finden. 

Noch mal anders: Wenn 10.000 Leute am 25.11. um 20.15h die
ARD einschalten, wirst Du auf Nachfrage ziemlich viel
Übereinstimmendes über das hören, was sie gesehen
haben. Andere 10.000, die sich ab dem gleichen Zeitpunkt im
Gnutella-Netz tummeln, werden Dir 10.000 verschiedene
vermitteln, über das, was sie da "gesehen" haben.

Die Wahrnehmung ist Angebots ist punktuell. 

> Deine drei Einwände Teilangebot, Zeitpunkt und Abrufort
> sind also nicht geeignet, P2P-Angebote als
> nicht-öffentlich einzustufen.

Siehe oben; das Angebot ist öffentlich, die Wahrnehmung
nicht. Aber das fasst Du ja hier zusammen:

> Aber noch mal zurück zu Deinem "Die Wahrnehmung ist nicht
> öffentlich": Damit meinst Du offenbar die Rezeption
> zuhause am PC. Richtig ist, dass die Rezeption oft in
> einer im Prinzip "privaten" Situation, eben zuhause,
> stattfindet. Das ist meiner Vermutung nach auch der
> Hauptgrund, weshalb es so schwer zu vermitteln ist, dass
> hier mitten im Privaten Öffentlichkeit entsteht - nicht
> nur im Fall der P2P-Systeme (vgl. insbesondere Fernsehen).

Ob das schwer zu vermitteln ist, weiß ich nicht. Es ist
nicht zu kontrollieren.

> Mal sehen, ob die Richter damit einverstanden sind

Du bist diverse Schritte zu weit. Wann hätte sich jemand
wegen der Anwendung von P2P vor dem Richter zu verantworten? 

>> Statt dessen bringen sie Charakteristika mit, wie ihre
>> Topologie, die deutlich präzisere Abgrenzungen verlangen.

> Welche Abgrenzungen würdest Du vorschlagen? Wie soll diese
> Präzisierung aussehen?

Topologie, Zeitverhältnis, gerichtete/ungerichtete
Kommunikation usw. usf.

                        Patrick

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Ist sie wahr, diese Lüge?

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