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Re: Romeo und Julia und das New Age of IPR



> > Anspruch 1:
> >
> >  System und Methode zur Erregung von Mitleid und Furcht durch Vorführung
> >  einer dramatischen Handlung, dadurch gekennzeichnet, dass
> >
> >   - die Liebenden Parteien LP1 und LP2 aus zwei einander befehdenden
> >     Familien BF1 und BF2 stammen und ihre Beziehung unter schwierigen
> >     Geheimhaltungsbedingungen GB geheim halten müssen
>
> würde das nicht schon reichen?

Grundsätzlich schon.  Shakespeares Patentanwalt versuchte das auch
zunächst, aber dann kam der Suchbericht vom Monopolvergabeamt ihrer
Majestät (Elisabeth begründete das Patentwesen in England).  Das Amt hielt
mehrere griechische Tragödien und Werke von Marlowe u.a. entgegen, die
bereits in den Anspruchsbereich fielen.  Daraufhin engte Shakespeares
Anwalt den Hauptanspruch ein, indem er das Zusatzmerkmal des
ursprünglichen Anspruchs Nr. 2 mit hineinnahm.  Das zeigt doch, wie gut
das Patentwesen funktioniert.  Ralf Nack vom MPI hat Recht, wenn er in
GRUR 200 im Zusammenhang mit "Sprachanalyseeinrichtung" schreibt:  Wir
müssen nur Mut fassen und den großen Wurf wagen, ähnlich wie unsere
Vorfahren um 1873 das Patentwesen für die technische Erfindung einführten,
dieses erfolgreiche Konzept nun auf alle Ideen auszudehnen.

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Hartmut Pilch, FFII e.V. und Eurolinux-Allianz            +49-89-12789608
Innovation vs Patentinflation                       http://swpat.ffii.org/
120000 Stimmen 400 Firmen gegen Logikpatente    http://www.noepatents.org/



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