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Re: "Copyrightfaschisten" und "Antispamfaschisten"



> > Und bei der
> > proprietären Entwicklung kommen so oder so als Nebenprodukt viele
> > Gemeingüter heraus.
> Sowas tolles wie der Internet Explorer oder Outllok Express, ja?

Nein, aber z.B. Programme wie Zope oder auch Standards wie die der IETF.

> Oh. Ich wuerde mal sagen, das uns ohne Hollywood nicht wirklich was fehlen
> wuerde. Zumal der Umsatz mit DVDs gerade mal 5-10% ausmacht.

Das Kopieren kann aber ab einem gewissen Punkt auch die restlichen 90-95%
ins Wanken bringen.  Über die Kinowelt berichtete Jörg-Olaf hier.

> > Ich glaube daher nicht, dass die Allmende dadurch größer wird, dass man
> > Urheberrechtsverletzungen rechtfertigt und nicht dort unterbindet, wo
> > dies ohne größeren Kollateralschaden gehen würde.
>
> So? Das waere?

Es würde schon damit beginnen, dass man die schädigende Wirkung solcher
Tätigkeiten erkennt und benennt.

> Du kannst Copyrightverletzungen NIEMALS unterbinden ohne ganz brutal
> in die persoenlichen Freiheiten jedes Users Einzugreifen und den
> Softwaregiganten die totale Kontrolle zu ueberlassen.

Es geht nicht um völliges Unterbinden.

> Und Moral zu fordern in einem ganz und gar amoralischen Wirtschaftssystem
> ist ja wohl laecherlich.

Ein amoralisches Wirtschaftssystem kann nicht funktionieren.

> Es gibt z.B. eine Loesung: Ein universelles Micropayment das direkt in
> Tauschboersen eingebaut ist.

Aha, jetzt wird ein Problem anerkannt.
Schon ein sehr großer Fortschritt.
Nur wird es auch hier, egal wie man es konstruiert, eine Gruppe von Leuten
geben, die gerne alles umsonst haben wollen und dabei auch moralische
Rationalisierungen für ihr Verhalten bereit halten.

> Aber das wuerde ja die Contentindustrie zusammenbrechen lassen, wenn
> die Kuenstler sich selber vermarkten koennten.

Wie z.B. die jetzige Rationalisierung des Raubkopierens als einer Art
Hilfe für die armen unterdrückten Künstler, die eigentlich ganz freiwillig
ihre Werke nicht unter freie Lizenzen gestellt haben.

Wenn ein solches Micro-Zahlungssystem wirklich eingerichtet und
einigermaßen glaubhaft durchgesetzt würde, wäre es um die paar Lobbyisten
von der jetzt als Unterdrücker bekämpften "Content-Industrie" schnell
einsam.

Offenbar haben wir bereits die Lösung für das Problem.
Oder was fehlt noch?

-- 
Hartmut Pilch, FFII e.V. und Eurolinux-Allianz            +49-89-12789608
Innovation vs Patentinflation                       http://swpat.ffii.org/
120000 Stimmen 400 Firmen gegen Logikpatente    http://www.noepatents.org/


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