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Re: [FYI] "Europe must take back the Web"



"Axel H Horns" <horns@ipjur.com> zitierte:

> Writing in The Guardian newspaper today, Bill Thompson describes the 
> reaction to his provocative essay Damn the Constitution: Europe must 
> take back the Web that became the most talked-about tech piece last 
> weekend.

Mich überzeugte der Artikel IIRC deswegen nicht, weil er zu wenig
darauf einging, daß die Hegemonie der USA nicht durch die Kontrolle
auf Netzebene entsteht, sondern gerade durch das Herkunftslandprinzip,
das vom Autor als Lösung gepriesen wird: Die meisten Inhalte
kommen nun einmal von dort, die meiste Netzhardware, einiges an
Infrastrukturdiensten (zu denen man mittlerweile auch Suchmaschinen
zählen sollte) und so weiter. Dazu kommt, daß einige Leitungs- und
Netzbetreiber im Zuge der Entwicklung zu größeren Einheiten, von der
die gesamte Wirtschaft betroffen ist, unter US-amerikanischem Einfluß
stehen.

Selbst wenn wir Europäer die Leitungen requirieren und eigene
Infrastrukturdienste aufbauen, können wir der vermeintlichen
kulturellen Hegemonie nicht entgehen, da diese weitestgehend durch
die durch das Zusammenspiel der US-amerikanischen und europäischen
Gesellschaften als ganzes hervorgerufen wird, und nicht durch das Netz
an sich.

Die Beobachtung, daß das Internet kein rechtsfreier Raum sei -- allein
schon deswegen, weil es gar kein Raum ist --, scheint mir auch nicht
wesentlich neu zu sein.

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