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Re: "Copyrightfaschisten" und "Antispamfaschisten"



Karl Valentin <karl@karlvalentin.de> writes:

> On Mon, Aug 26, 2002, Florian Weimer wrote:
>> > Das ist auch verständlich. AFAIK hat eine Bank für eine Buchung Kosten
>> > von etwa EUR 1,50.

> Mir persönlich erscheint der Wert auch zu hoch, wurde mir aber
> so von verschiedenen Mitarbeitern verschiedener Bankhäuser genannt.

Ich habe mich mal so halb kundig gemacht. ;-)

Die Kosten pro Überweisung sind extrem schwer zu ermitteln. Es gibt
im Prinzip zwei Lager: die einen sagen, daß das Geld von den A-Kunden
(den vermögenden Privatkunden etc. , also nicht der Kleinkram) kommt,
die anderen glauben, daß es von den C-Kunden kommt (weil man so
zu günstigen Konditionen an Geld kommt). Das erste Lager macht so
Experimente wie C-Kunden in eine separate Bank abzuschieben (IIRC
war da was bei der geplanten Übernahme der Dresdner Bank durch die
Deutsche Bank) und setzt die Kosten pro Überweisung teilweise noch
höher an. Das andere Lager weiß gar nicht so genau, wieviele eine
Überweisung im Endeffekt kostet, da die angenommenen positiven Effekte
auf das Gesamtgeschäft sich nur schwer quantifizieren lassen, weswegen
diesen Faktoren häufig auch wenig Beachtung geschenkt wird, vermute
ich.

Die direkt anfallenden Kosten pro Buchung sind erheblich niedriger
als die genannten EUR 1,50. Allerdings skaliert wegen dieser fixen
Kosten Micropayment per Überweisung nicht. Falls Homebanking genutzt
wird, geht es länger gut, aber wenn man solche Experimente vorschlägt,
wird man wohl auf viel Skepsis bei den Banken stoßen. (Wobei sicher
der kostenintensive Support beim Homebanking bei der gehäuften, halb
automatisierten Nutzung weniger als jetzt üblich ins Gewicht fällt,
aber das ist nicht sofort offensichtlich und trifft Banken, die kein
eigenes Rechenzentrum betreiben, erst einmal nicht.) Wahrscheinlich
würde sich eine ähnliche Entwicklung wie bei den SMS-Tarifen ergeben,
allerdings wäre der Markt dynamischer, da es mehr Anbieter gibt.

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