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Re: Bullshit und Propaganda



Dietz Proepper <dietz@rotfl.franken.de> wrote:

> [...]
> > <URI:http://www.fitug.de/wuu/mliste.html>:

> > | Eine allgemeine Liste zum Gedankenaustausch für Jedermann.
> > | Nicht moderiert, [...]

> > Trotzdem oder gerade deswegen hat sich in den vergangenen
> > Jahren eine gewisse "Verkehrspraxis" eingestellt: Auf debate

> Die Geschichte als solche ist imho durchaus nicht ot.

In dem Sinn des zitierten Topics fällt es mir äußerst schwer
zu widersprechen.

> > wird weniger die Qualität des Kürbiskuchens auf dem letzten
> > Sommerfest der Schrebergartenkolonie "Grüne Hand" diskutiert
> > als Themen,

> Der Vergleich wird den Betroffenen sicher noch mehr erfreuen als z.B.
> mich.

Du liest hier schon *einige* Zeit mit. Wie kommst Du auf die
Idee, dass sich dieser "Vergleich" auf *diesen* Thread be-
zieht?

> [...]
> > TUG stehen: "[...] die Förderung der Integration der neuen
> > Medien in die Gesellschaft, die Aufklärung über Techniken,
> > Risiken und Gefahren dieser Medien, sowie die Wahrung der
> > Menschenrechte und der Verbraucherschutz in Computernetzen."

> Menschenrechte, Gefahren. 2 von 5. Passt eigentlich.

Wenn die Situation vorläge, dass ein missliebiger Referent
von der Erlanger Psychiatrie, die der Verfasser des zitier-
ten Artikels in die Tradition des nationalsozialistischen
Euthanasieprogrammes rückt, ruhiggestellt wurde (*1).

  Man lasse sich das auf der Zunge zergehen: 2002 sollen in
der Bundesrepublik Deutschland Menschen aufgrund nicht op-
portuner Auffassungen weggeschlossen werden. Und den Arti-
kelautor scheint das noch nicht einmal (trotz der behaupte-
ten Nazi-Bezüge!) besonders aufzuregen! Auch sonst nimmt an-
scheinend niemand Anstoss an einem der fundamentalsten Ein-
griffe in die Freiheitsrechte. Demonstrationen? Lichterket-
ten? Strafanzeigen? Petitionen? Fehlanzeige.

  Offensichtlich liegt tatsächlich eine psychische Erkran-
kung des Betroffenen vor. Und der Umgang *damit* kotzt mich
tierisch an: Da werden munter persönliche Daten und Diagno-
sen eines Patienten online verbreitet, als ob es die Lotto-
zahlen wären. Respekt vor der Privatsphäre, "Datenschutz"?
Warum auch.

  Ich möchte gar nicht wissen, wie es für den Betroffenen in
ein paar Monaten sein muss, wenn er seinen Namen in eine
Suchmaschine eingibt. Das Netz vergisst nun einmal nichts.

  Es bleibt dem Leser überlassen, sich hier noch ein paar
Absätze mit der üblichen Medien- und Gesellschaftsschelte zu
denken.

> >   Darüberhinaus sorgt die Aufmerksamkeitsökonomie gnadenlos
> > für die Einhaltung eines Diskussionsniveaus, das es auch dem
> > freizeitarmen Leser erlaubt, den Disputen zu folgen.

> Wenn Dein Mailer kein Threading beherrscht dann solltest Du hierfür
> nicht Dritten die Schuld zuschieben.

Mein "Mailer" könnte auch mit big5-Texten jonglieren, ich
werde dennoch kein Sinologie-Studium absolvieren, um sie zu
verstehen.

Tim

(*1)   Um Missverständnisse zu vermeiden: Es werden durchaus
       auch gesunde Menschen zwangseingewiesen; vor ein paar
       Jahren hat IIRC sogar eine Aachener Vermieterin, die
       als Gynäkologin auch den "Dr. med." führte, einer un-
       bequemen Mieterin einige Tage Zwangsurlaub ver-
       schafft. Der vorliegende Fall scheint mir allerdings
       anders gelagert.

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