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Re: Heise: Bundesregierung foerdert und verletzt Logikpatente



> > Naehmen wir an, jemand entwickelt in einem Monat ein Programm, Aufwand
> > vielleicht 20kEUR, und moechte das verkaufen.
>
> > Ist das so korrekt oder stelle ich mir das falsch vor?
>
> Die Idee des Patentwesens ist, daß der Entwickler vorher eine
> Patentrecherche macht und dadurch bei den Entwicklungskosten sparen
> kann, da er auf industriell erprobte Verfahren zurückgreifen kann.
> Für die nicht abgelaufenen Patente muß er selbstverständlich Lizenzen
> erwerben, dafür kann er aber die Erfindungen aus den älteren Patenten
> nutzen. Ohne Patente ginge das nicht, da die Erfinder ohne diese
> Schutzmöglichkeit ihre Erfindungen geheimhalten würden.

Ich glaube nicht, dass obiges jemals die "Idee des Patentwesens" war. Das
Geschäft mit Lizenzgebühren ist erst in den letzten Jahren stark
explodiert.  Es ist unstabil und schafft überall gespannte Verhältnisse.
Viele Firmen möchten noch heute jede Verwicklung in dieses Geschäft
vermeiden.  Sie wollen Patente vorzugsweise, um Abkupferei der Art "Ich
produziere haargenau das gleiche wie der, aber billiger, weil ich keine
Entwicklungskosten habe" zu verhindern.  Wenn jemand das eigene Patent zu
legitimen Zwecken verwenden will, bevorzugen sie Kreuzlizenzierung.  Zu
diesem Zweck baut man dann große Portfolios auf.

Dass auch diese "Idee des Patentwesens" heute kaum noch irgendwo
funktioniert, ist traurig, steht aber auf einem anderen Blatt:

	Patentinflation
	http://swpat.ffii.org/analyse/inflation/

-- 
Hartmut Pilch, FFII e.V. und Eurolinux-Allianz            +49-89-12789608
Innovation vs Patentinflation                       http://swpat.ffii.org/
120000 Stimmen 400 Firmen gegen Logikpatente    http://www.noepatents.org/


--
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