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Re: Fazit: Ausweichen



On Sat, 2003-04-19 at 13:14, Neko (Simone Demmel) wrote:
> > Zudem: woher kommt der Glaube, das Umsatzeinbrüche zum umlernen
> > führen? Ich bezweifele dies ganz erheblich.
> 
> Ganz einfach. Wenn Umsatzeinbruch, dann pleite,

Nun, 98% der bevölkerung kaufen aber weiterhin.
Selbst wenn 50% nicht kaufe würden, dann gibts halt mehr arbeitslose
und weniger gewinn, aber warum sollte die firma sich ändern?

Wenn es einer Firma aber gut geht (weil Sie den murks nicht mitmacht),
und anderen nicht: dann müssen diese sich ändern. Sonst werden sie
z.B: aufgekauft, die künstler übernommen und die leute vor die tür
gesetzt.

Jedenfalls halte ich die annahme, das die MI pleite geht wir wenigen
nichts mehr kaufe für unrealistisch.

Umgekehrt: Neko will mp3 files. Mir würden diese auch schon reichen,
zumindest bei guter qualität etc, die CD, Hüle und Cover sind nur
nettes beiwerk (das man gerne nimmt, für das man auch einen aufpreis
gerne zahlt, aber nicht beliebig viel).

Warum also icht mp3 files kaufen? Eine musik börse gab es doch, die
reine mp3 files ohne irgendwas anbot. welche war das wieder?

Ich hätte ja auch madonna den neuen song abgekauft - der preis ist zwar
noch weit von den 25 cent entfernt, die ich für richtig halte, aber
mp3 file roh zu verkaufen ohne DRM, das will ich befürworten. und der
direkte verkaufsweg bei dem viele zwischenschritte wegfallen, den will
ich auch gerne befürworten. nur leider gehts ja nicht - USA only.

> Entweder, ich bekomm das in der Form in der ich es haben will oder eben
> nicht.

Na wenn ein künstler über seine plattenfirma nichts interessantes
anbietet, dann ist das doch kein grund zum schmollen. Ganz im gegenteil,
die interessanten sachen finde ich zumindest wenn ich mich planlos
umgucke, was es sonst noch gibt. Und in der Musikwelt gibt es noch
ganze kontinente von denen mal normal nichts hört.

> Und bei CDs ist das derzeit offensichtlich nicht der Fall,
Bei gewissen cds die für den deutschen markt hergestellt werden
und hier verkauft werden. bitte etwas genauer.

Der import aus japan, usa oder uk ist grossteils nicht betroffen.
Dann wird es halt etwas teurer, man muss gucken wie man den aufpreis
wieder drücken kann, aber teilweise kann man sogar genau die cd
bekommen die man möchte.

Und: eine deutsche übersetzung des covers braucht doch eh keiner, oder?

> also bekomm ich es nicht - oder besseR: kauf ich es mir nicht. Ein
> deutlicheres Signal kann man doch als Verbraucher nun wirklich nicht
> mehr setzen.

Doch! Genau darum geht es. Kaufe wo anders. Wenn die hälfte der leute
nicht kauft (und momentan sind das nurwenige prozentchen), dann hat
das zwar viele entlassungen etc. zur folge, aber es wird nichts
verbessert. Schliesslich geht es allen gleichermassen schlecht,
es wird behauptet die ganze branche wäre arm drann, und es werden
allgemeine sündenböcke wie die cd kopierer, das internet und so weiter
gesucht.

Nach langem suchen habe ich es wieder gefunden:
http://features.slashdot.org/features/02/07/18/1219257.shtml?tid=

...
And indeed, as discussion progressed, I felt that my representatives
were not Stallman and NY Fair Use crowd, nor Graham Spencer from
DigitalConsumer.org, whose three comments were timid and without impact.
No, I found my voice through Rob Reid, Founder and Chairman of
Listen.com, whose realistic thinking and positive suggestions were
echoed by Johnathan Potter, Executive Director of DiMA, and backed up on
the technical front by Tom Patton of Phillips. Reid argued that piracy
was simply a reality of the content industry landscape, and that it was
the job of content producers and the tech industry to offer consumers
something "better than free." "We charge $10 a month for our service,
and the competition is beating us by $10 a month. We've got to give
customers a better experience than the P2P file-sharing networks," Reid
suggested. As the rare individual who gave up piracy when I gave up RIAA
music and MPAA movies, opting instead for a legal and consumer-friendly
Emusic.com account, I found myself clapping in approval.
...

Es gibt noch eine ganze Reihe vernüftiger Angebote, und solange es
diese gibt gebe ich gerne dort Geld aus. Auf diese weise kann ich
viel eher eine Richtungsänderung in eine sinnvolle Richtung erkennen,
als es eine totale verweigerung erreichen könnte.


Die ganze branche in einen Topf zu werfen ist unrealistisch und hat
keinen Sinn. gut, 95% des marktes oder so sind in 5 konzernen vereinigt.
Na und? Zeit das die anderen 5% unsere aufmerksamkeit erhalten.

> *phe* Wo denn?

England? Usa? Japan? Chile? Marokko? Spanien? listen.com? Emusic.com?

> und aus purem Protest mir eine CD ins
> Regal zu stellen, die zwar funktionsfaehig ist, dafuer aber schrecklich
> klingt, muss ich eigentlich auch nicht haben (sonst glaubt noch wer ich
> mag den Krach und dann gibt's ueberhaupt keine Musik mehr)

Kennst du wirklich das weltweite musikangebot so genau, das es keine
andere musik gibt als $wasweisich und du nichts anderes findest
was dir gefallen könnte? Und das $wasweichich nur in der deutschen
version mit kopierschutz erhältlich ist, kein anderes land eine version
ohne den hat?

Das ist natürlich eine sehr bequeme haltung. Ich werde mich einfach mehr
umschauen, es gibt bestimmt noch viel interessantes zu hören, was ich
heute noch nicht kenne.

Andreas


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