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Re: Datenschutz: Anzeige gegen T-Online



Hi,

On Mon, Apr 21, 2003 at 11:25:13PM +0200, Holger Voss wrote:
> Gert Doering schrieb am Wed, 16 Apr 2003 17:37:03 +0200:
> >On Tue, Apr 15, 2003 at 10:31:32PM +0200, Holger Voss wrote:
> >>
> >>Datenschutz: Anzeige gegen T-Online [...]
> >
> >Sosehr es mich persoenlich freut, wenn T-Online eins drauf kriegt, so
> >sehr halte ich das fuer einen Baerendienst am Internet als Ganzen.
> >SPAM, Hacking & co. sind eines der Hauptprobleme des derzeitigen
> >Internets
> 
> Das sehe ich - zumindest was Spam angeht - nicht so.
> 
> Ich finde Spam (im Sinne von: unangeforderte Werbe-E-Mails) nicht
> schlimmer als andere Formen von unerwünschter Werbung, wie ich sie etwa
> im Web oder an fast jeder Straßenecke oder in fast jeder Zeitschrift
> oder beim Fernsehen oder beim Radiohören ... finde.

Der Spam-Anteil meiner E-Mail ist inzwischen deutlich ueber 80%, und
selbst durch SpamAssassin rutschen noch etwa 10% durch (weil's nicht die
aktuellste Version ist und der Spam mutiert).

Spam kostet *meine* Zeit und *meine* Resourcen, insbesondere die Teile,
die vorgeben eine "fehlgeleitete" E-Mail zu sein.

Werbung in Zeitschriften ist klar gekennzeichnet, und wird bei weitem
nicht so ziellos gestreut, weil sie den *Absender* Geld kostet.

Spam kostet mich regelmaessig *richtig* *viel* Geld - wenn ich im Ausland
bin und meine Mail ueber eine internationale GSM-Verbindung abrufe.  Trotz
UUCP und Kompression sind es regelmaessig zaehlbare Euros fuer *Muell*.

[..]
> >Das Argument "bei gegebenem Verdacht kann ja dieser eine Anschluss
> >ueberwacht werden" ist Muell, weil man ohne die Zuordnung IP <->
> >Anschluss "diesen einen Anschluss" eben gerade nicht findet.
[..]
> Ich sehe auch nicht, dass ein Verzicht auf Protokollierung (dynamisch
> vergebener IP-Adressen, Nutzungszeiten bei Flatrate-NutzerInnen)
> katastrophale oder inakzeptable Folgen hätte, die Eingriffe in oben
> genannte Rechte aufwiegen würden.
>    Über das Internet können Morde, Vergewaltigungen, Raubüberfälle usw.
> - also die klassischen schweren Verbrechen - nicht begangen werden.
> Geringere Vergehen wie Beleidigung sind auch über andere Medien möglich,
> für die das Post- bzw. Fernmeldegeheimnis gilt: anonyme Anrufe, anonym
> versendete Briefe.

Mir geht's nicht um Beleidigung und aehnlichen Schnickschnack.  Mir geht's
um massive Sachschaeden durch gehackte Maschinen und daraus resultierende
Folgekosten - damit haben wir (und wohl alle ISPs, die Server hosten)
derzeit richtig viel Aerger.

Wenn man tatsaechlich mal rausfindet, wo so ein Angriff herkommt, kommt
der i.A. von einem Dialup "irgendwo".  Und nun?  

Da hierbei ueblicherweise keine monetaeren Ziele verfolgt werden, ist der
Ansatz ueber den Geldfluss nicht moeglich.

gert

-- 
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Gert Doering - Munich, Germany                             gert@greenie.muc.de
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