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Re: Datenschutz: Anzeige gegen T-Online



Gert Doering:
> Hi,
>
> On Tue, Apr 22, 2003 at 08:34:52AM +0200, Nils Ketelsen wrote:
> > Es wird ein Generalverdacht gegen alle Nutzer erhoben, den ich
> > übertrieben finde. Nur weil jemand ander Spammt werden meine persönlichen
> > Daten vorsorglich gehalten? Wie wäre es mit präventiver Sperrung des
> > Internetzugangs?
>
> Auf diesem Niveau antwortend: gute Idee.  Raus mit den ganzen Lamern.

Klasse Idee. Als Nächstes verpassen wir jedem KFZ eine Black Box, jedes 
Neugeborene bekommt 'nen Sender implantiert usw.? Und nicht vergessen - 'ne 
Kamera an jeden Briefkasten. Und in jeder Schlafzimmer.

> Etwas realitaetsnaeher: wie genau stellst Du Dir eine Strafverfolgung in
> diesen Faellen vor?

In den Fällen wo die Beworbenen im erreichbaren Rechtsraum sitzen - wie 
üblich. An allen anderen Stellen ist Strafverfolgung (es geht zwar nicht um 
Strafsachen aber was soll's) so oder so aussichtslos.

> Die Leute (Spammer und Hacker) verstossen gegen
> geltendes Recht,

Das tuen viele. Laufend. Und so schlimm sind Spam und die böhsen Haxx0rs 
wirklich nicht. Man Verhältnismässigkeit!

> verursachen in vielen Faellen hohe materielle Schaeden,

*schulterzuck* Die Leute haben es nicht nötig, ihre Systeme geeignet zu 
schützen. Daher kann der Schaden nicht so hoch gewesen sein. Oder die Leute 
sind einfach nur dumm. In welchem Umfang willst Du letzteres fördern?

> und sollen wegen nebuloeser Datensammelaengste voellig ungeschoren
> davonkommen koennen?

Ja. Das sollen sie. Ganz entschieden. Das, was Du hier als nebulöse Angst 
titulierst würde in vielen Bereichen als sehr problematisch gesehen werden. 
Beispielswiese die oben genannte Black Box (die speichert einfach immer wenn 
Du den Motor ausmachst die Position).
Zudem solltest Du Dich mal wieder mit den Grundlagen des Datenschutzes 
beschäftige. Personenbezogenes ist nach dem Prinzip des notwendigen Minimums 
zu speichern. Wäre Spam- und Hackerbekämpfung notwendig so gäbe es 
entsprechende Gesetze. Diese könnte man über die üblichen Wege modifizieren. 
Daß selbsternannte Hilfsdjangos ;) den Umfang der Speicherung bestimmen ist 
schlicht und einfach inakzeptabel.

> Nur um das mal aus der Realitaet zu untermauern: einem mir bekannten
> Unternehmen ist neulich der Webserver gehackt und fuer Warez-Tausch
> missbraucht worden.  Rechnung des Providers: 24.000 EUR (statt

Wie traurig. Unterhält das Unternehmen ein Warenlager? Ist dieses abgesperrt 
und durch eine geeignete Versicherung geschützt?

> normalerweise um die 500 EUR im Monat).  Fuer dieses Unternehmen, eine
> kleine GmbH, ist das existenzbedrohend.  Was wiegt wichtiger?

Tja. Wäre das Unternehmen schlau (über schlechte Beratung von Seiten der 
Providers aufgrund welcher man die Rechnung vermutlich anfechten könnte 
spekuliere ich jetzt mal nicht), so hätte es seine Verträge gelesen. Hierauf 
hätte zumindest die *Frage* aufkommen müssen, ob die Kosten in irgendeiner 
Form begrenzt sind. Wer dergleichen versäumt ist selber schuld.

Dietz

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