Re: Datenschutz: Anzeige gegen T-Online

[Florian Weimer <fw@deneb.enyo.de>]

Gert Doering <gert@greenie.muc.de> writes:

> Etwas realitaetsnaeher: wie genau stellst Du Dir eine Strafverfolgung in
> diesen Faellen vor?  Die Leute (Spammer und Hacker) verstossen gegen
> geltendes Recht, verursachen in vielen Faellen hohe materielle Schaeden,
> und sollen wegen nebuloeser Datensammelaengste voellig ungeschoren
> davonkommen koennen?

Bevor die ISPs Daten sammenln dürfen wie verrückt, möchte ich gerne
wissen, ob sie diese auch zum Zweck der Mißbrauchseindämmung nutzen.
Mein Verdacht ist, daß sie das eher nicht tun werden. Schau Dir doch
unsere eingeschlafene Diskussion an: Du glaubst (vielleicht zurecht),
daß meine Ansätze mit Flow-Monitoring nicht skalieren können. Selbst
in viel bescheidenerem Rahmen ist es mir bislang nicht gelungen, Leute
in diese Richtugn zu stubsen, auch wenn ihnen weite Teile der Technik
bereits abgenommen wurden (okay, ist akademisches Umfeld, aber gerade
dort kann Prophylaxe sich auszahlen).

> Nur um das mal aus der Realitaet zu untermauern: einem mir bekannten
> Unternehmen ist neulich der Webserver gehackt und fuer Warez-Tausch
> missbraucht worden.  Rechnung des Providers: 24.000 EUR (statt
> normalerweise um die 500 EUR im Monat).  Fuer dieses Unternehmen, eine
> kleine GmbH, ist das existenzbedrohend.  Was wiegt wichtiger?

Sehr gutes (und häßliches) Beispiel. Allerdings sehe ich nicht, wie in
der Praxis Verbindungsdatenspeicherung bei einem signifikanten
Prozentsatz solcher Fälle dem Opfer ermöglichen kann, den Schaden beim
Verursacher einzufordern. Im Netz geht es rauh zu, und es wird
schlimmer werden -- bloße Verbindungsdatenspeicherung (ich rede ja
noch nicht mal von Flows!) wird keine Abhilfe sein.

Sehr viele Angriffe kommen wahrscheinlich eh von statischen
IP-Adressen, bei denen die Rückverfolgung kein Problem ist. 8-/

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