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Re: [multipart] Re: Datenschutz: Anzeige gegen T-Online



* Holger Voss wrote:
> Neko (Simone Demmel) schrieb am Wed, 23 Apr 2003 23:38:58 +0200:
>>Auch die angeblichen Spezialkraefte haben meist weniger Ahnung als=20
>>Leute wie Gert oder Lutz oder Hanno
> 
> Auch die meisten Verdächtigen haben keinen Zugriff auf Spezialkräfte wie
> Gert, Lutz, Hanno oder die Spezialkräfte in BKA und LKAs oder die oft
> von BKA oder LKAs beauftragten Spezialkräfte.
>    Damit lenkst Du eher von meiner Frage ab, als sie zu beantworten.

Falsch. Die Verdächtigen, von denen wir reden, sind unsere Kunden.
Oder Kunden bei anderen ISPs. Sie haben dort die entsprechenden Spezialkräfte.

> Im übrigen nützen die tollsten Internet-SpezialistInnen nichts, wenn sie
> keinen Zugriff auf die nötigen Daten haben. (Illegale Zugriffe zählen
> nicht, schließlich geht es ja gerade Dir darum, illegales Tun zu
> bestrafen, anstatt es zu fördern.) Wie kommen Gert, Lutz oder Hanno in
> normalen Strafverfahren mit Internetbezug an die nötigen Logfiles heran?

Es kommt nicht zu normalen Strafverfahren, weil sich eine Welt etabliert
hat, die etwa so abläuft:
 a) Die LIRs sind i.d.R. die fähigen ISPs, die die Spezialkräfte eingestellt
    haben.
 b) Wenn ein Angriff/Spam/Störung von IP x festgestellt wird, ermittelt der
    Spezialist des ISP beim Opfer den Spezialisten beim "Täter" mit whois.
 c) Die Spezialisten der Beiden treten in direkten Kontakt und prüfen das
    Problem. Dabei wird (auch im Nachgang) festgestellt, ob es wirklich
    ein "Täter" war, oder das Ganze weitere Kreise zieht. Die Spezialisten
    bilden also einen Ermittlungsklüngel. Üblicherweise teilen sie sich
    gegenseitig nicht die Identiäten von Opfer und Täter mit, sondern treten
    als Stellvertreter der Personen auf.
 d) Die Vertragslage zwischen Täter und dessen ISP berechtigt die dortige
    Spezialkraft, den Vorgang zu beurteilen (Richter) und Konsequenzen
    umzusetzen (Henker).

Nur dann, wenn die Kooperation der Spezialkräfte untereinander nicht klappt,
beispielsweise, weil die Tat kein Strafttatbestand nach Netzstrafrecht ist,
werden die klassischen Wege beschritten. Und die sind zu langsam für die
notwendige Effektivität. Deutlich zu langsam.

Das wird hier von Neko und Co. beklagt.

PS: Netzstrafrecht ist das, was die ganz alten Hasen des Netzes für bedrohlich
    halten. Da gehört Spam dazu, nicht aber Musik-Tauschbörsen.

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