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Spam / Lumos (Heise Newsticker)



Projekt Lumos soll Spam im Keim ersticken
[24.04.2003 21:12 ]


Eines der größten Probleme mit unerwünschten Mailsendungen im
elektronischen Briefkasten ist, dass der Absender in fast allen Fällen
eine ungültige Antwortadresse angibt. Das für die Spam-Mail
verantwortliche Marketing-Unternehmen kann daher kaum erreicht werden.
Ein Abbestellen der Spam-Sendungen (opt-out) wird so für den betroffenen
Empfänger praktisch unmöglich. Bei geschätzten mehr als 40 Prozent Spam
im gesamten Mailaufkommen wird diese Sachlage zu einer untragbaren Last
für viele Benutzer. Spam-Filter, die erst beim Empfänger wirksam werden,
sind häufig eine schlechte Lösung, ob sie nun auf Algorithmen oder
"schwarzen Listen" basieren. Wichtige E-Mails werden von ihnen häufig
aussortiert, manch belanglose E-Mail erkennen sie oft nicht als solche.
Ganz zu schweigen davon, dass sie in der Regel erst einen Download der
Mails verlangen, bevor die Spam-Erkennung zuschlägt.

Eine aus der Network Advertising Initiative (NAI[1]) hervorgegangene
Organisation, die Email Service Provider Coalition (ESPC[2]) hat jetzt
einen Vorschlag vorgelegt, der Spammern das Leben deutlich schwerer
machen soll. Dieser Vorschlag für eine technische Architektur, genannt
Project Lumos, sieht vor, dass Spammer für ihre E-Mail-Aktionen
jederzeit zur Rechenschaft gezogen werden können. Erreicht werden soll
das in erster Linie durch einen Zertifizierungsprozess, bei dem die
Identität des Mailers festgestellt wird. Zweitens sollen Standards für
den Mailheader geschaffen werden. Aus dem soll dann erkennbar sein, wer
für die Werbe-E-Mail verantwortlich ist. Die Mail soll außerdem eine URL
enthalten, über die der Empfänger den Versand weiterer E-Mails
unterbinden kann (opt-out). Drittens sollen spezielle SMTP-Header
Aufschluss über die Identität des Senders geben können.

Bei ESPC ist man sich bewusst, dass dieses Bestreben nur bei intensiver
Zusammenarbeit der unterschiedlichsten Gremien und Organisationen
umgesetzt werden kann. Wie genau das Konzept realisiert werden soll,
darüber ließ man sich seitens ESPC noch nicht aus. Die ESPC wurde im
November 2002 von der NAI gegründet und hat zurzeit mehr als 30
Mitgliedsunternehmen, zu denen beispielsweise DoubleClick[3] und Digital
Impact[4] gehören. Die NAI wiederum repräsentiert mehr als 200.000
Kunden, die an E-Mail-Marketing interessiert sind.

Weitere Infos über Spam:

    * Dem Spam auf der Spur[5]
    * Australien will Spam unter Strafe stellen[6]
    * AOL verschärft Vorgehen gegen Spammer[7]
    * Neuer Pegasus mit Spam-Abwehr[8]
    * Kein einstweiliger Rechtsschutz gegen Spam[9]
    * IETF gründet Anti-Spam-Arbeitsgruppe[10]

(ola[11]/c't)

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