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Re: Datenschutz: Anzeige gegen T-Online



On Fri, 16 May 2003 20:05:58 +0200, Holger Voss <hvoss@muenster.de>
wrote:

>   Gute Lösungsansätze etwa zur Verhinderung von Spam gibt es auch
>heute, also mit der Protokollierung von Nutzungsdaten, nicht: Mehrere
>Leute haben hier von ihrem riesigen Spam-Aufkommen berichtet. Ich finde
>es daher irreführend, mich im Zusammenhang mit meiner Anzeige zu fragen,
>ob ich nicht gute Lösungsansätze hätte.

Das war nicht dei Frage, dei Frage war, wie Du _ohne_ Logs zuordnest,
wer Mist baut. Bzw. was besseres hast als Logs für diese Zuordnung.

Ich frag doch nicht en passant nach ner ultimativen Anti-Spamlösung.

>>>Bei Spam und Betrugshandlungen findet (im Erfolgsfall) Geldtransfer
>>>statt. Darüber wären ÜbeltäterInnen zu ermitteln. [...]
>>
>>a) Bei Spam fidnet in mienem Fall v.a. Zeitvernichtung statt.
>
>Nicht nur in Deinem. Aber Spam ohne Gewinnabsichten ist selten; darum
>ging es mir.

Krebs-(u.ä.)Kettenbriefe, gut, Sonderfall.

>>b) Der geldtransfer ist sicher einfacher zu verfolgen,m wenn man eine
>>der endpunbkte (oder gar beide) identifizieren  kann. oder willst Du
>>einfach mal sichgerheitshalber alle Geldtranbsfers loggen? (*G*)
>
>Wenn jemand sich geschädigt fühlt und daraufhin die Polizei
>(RechtsanwältIn, Verbraucherschutzverbände ...) einschaltet, ist ein
>Endpunkt des Geldflusses identifiziert: der/die Geschädigte.

Wenn man z.B. Amazon-Partnerlinks spammt ist es nicht sooo trivial
rauszufinden, wer das Geld kriegt. Ggf. kann man sogar so spammen,
dass das Geld dann zu Dir fließt, ohne dass Du das (vor 3-Monatsfrist)
merkst oder gar von dem Spam weißt.

> Wenn jemand sich von Spam belästigt fühlt, kann er/sie zum Schein auf
>das Geschäft eingehen und somit einen Geldtransfer herbeiführen, der nur
>der Ermittlung der Gegenseite dient.

Wer unerkannt spammen kann, der kann auch Geldflüsse decken.

>Die Einführung guter elektronischer bzw. kryptographischer
>Bezahlsysteme, die den zahlreichen Anforderungen - insbesondere
>Datenschutz, Anonymität usw. - an solche Systeme gerecht werden, ist ein
>Thema für sich.

D.h. zunächst gilt (dir) der Geldfluss als Ermittlungsmethode und dann
kappen wir die auch noch?

>>Du argumentierst so in etwa (hink, hink):
>>"Verbrecher hintrerlassen ja Fingerabdrücke, wozu DNA-Analysen?"
>
>Nein.
>   Ich sage: Es soll keine DNA-Kartei aller Menschen geben!

Ich will auch keine ewigen Logs von allem ;)

Konsens, eod?

>>Real aber haben DNA-Analysen in den USA schon das Leben von
>>Todeskandidaten gerettet.
>
>Ich kenne keine verlässlichen Zahlen, aber ich wage die Behauptung, dass
>in den USA mehr Menschen "wegen" DNA-Analysen getötet wurden, als
>Menschen "wegen" DNA-Analysen "gerettet" wurden. (Das "wegen" immer in
>Anführungszeichen, weil Menschen nicht wegen wissenschaftlicher Analysen
>vom Staat gekillt werden, sondern wegen menschenverachtender
>Machterhaltungs-Systeme.)

Die Zahlen wären mal zu ermitteln. Todesstrafen werden nicht wegen
ernittlkungsmethoden verhängt sondern wegen (ggf. erfolgreichen)
Ermittlungen in KOmbi mit Urteilen. Wo da die Fehlerquellen sind...

>Aber grundsätzlicher: Das als Argument zu verwenden, ist haarsträubend!
>Es zementiert die - nicht nur in den USA übliche, aber dort besonders
>bekannt gewordene - Praxis, Menschen ohne Beweise und allein durch eine
>Mischung aus Diffamierungen, Indizien und (rassistischen) Vorurteilen zu
>verurteilen.

DNA-Analysen beruhen auf rassistischen Vorurteilen? Oder was?

>   Es akzeptiert (und begünstigt die Herangehensweise), dass
>Beschuldigte unschuldig verurteilt werden können, wenn die "echte"
>TäterIn keine Gegenbeweise (in Form von DNA- oder Fingerabdruckspuren)
>am Tatort hinterlassen hat.

Aha. Tut es das? Seh ich nicht so.

>Und - noch grundsätzlicher: Es verdreht Täter-/Opferrollen.
>   Die USA töten Menschen. Sie töten Menschen unter dem Vorwand, diese
>hätten Straftaten begangen, auch wenn das nicht stimmt. Sie töten vor
>allem sozial und rassistisch benachteiligte bzw. unangepasste Menschen.

Die Todesstrafe war nicht Gegenstand der Argumenttaion sondern dei
Tatsache, dassDaten auch entlasten können. (Weswegen nicht jeder
unentlastete schuldig sein muss. -> Sonst musste Gerichte
abschaffen...)

>- Das alles ist meines Wissens ziemlich unbestritten.
>   Wie kommst Du darauf, die USA würde mit dieser Tötungspraxis
>aufhören, 

Wo sage ich das?

>nur weil ein paar Opfer mehr ihre Unschuld glaubwürdig machen
>können? Die Todesstrafe soll abschrecken; dafür ist es (in der Logik der
>USA) nötig, dass sie auch vollstreckt wird. Die USA (bzw. die Staaten
>mit Todesstrafe) sorgen dafür, dass so viele als schlechtes Beispiel
>geeignete Menschen getötet werden, wie sie es für sinnvoll halten.
>Ausreichend viele Opfer werden die USA finden - auch, wenn einzelne
>beweisen könne, dass nicht sie die Hauptschuld (im juristischen Sinne)
>an den fraglichen Straftaten tragen.

Falsches Thema.

>   Wer die Unschuldsvermutung mit Füßen tritt,

Wer tut das hier?

>>Personenbezogen wird ja ein IP-Log-Eeintrag (meist) erst dann, wenn
>>man (ggf. eber gerichtsgestützt) einen Provider zur Herausgabe der
>>IP-Person-Verbindung bewegt.
>
>Quatsch.
>   Personenbezogenes Datum heisst, dass es einen Bezug zwischen dem
>Datum (hier: IP-Adresse) und einer Person (hier: Kunde/Kundin eines
>Internetproviders) gibt, der es ermöglicht, beides miteinander in
>Verbindung zu bringen.

Ne IP ist ja nicht ner Person zugeordnet, sondern ner Maschine, right?
Woher weisst Du eigentlich, wer vor meinem Rechner sitzt?

Pfft?

>T-Online kann ohne Zugriff auf externe Datenbestände zuordnen, wer wann
>mit welcher IP-Adresse das Internet genutzt hat. (Wobei sich T-Online
>angeblich leicht täuschen lässt, welcher Telefonanschluss welchen
>Account nutzt. Und wobei sich natürlich kaum nachvollziehen lässt, wer
>tatsächlich an einem Rechner gesessen hat. - Aber das sind andere
>Themen.)

Nö, wenn wir von 'personenbezug' reden ist der Personenbezug eines
Datums das Hauptthema.

> Damit ist es für T-Online ein direkt personenbezogenes Datum,

Eher n accountbezogenen Datum, right?

>Wären IP-Adressen grundsätzlich nicht mehr Personen zuzuordnen, dann
>wären IP-Adressen keine personenbezogenen Daten mehr.

IMO sind sie das relativ selten: wirklich gerichtsfest zuzuordnen.

OG


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