Re: [FYI] Matthew Broersma : Software patent limits 'go too far'

[Peter Ross <Peter.Ross@alumni.tu-berlin.de>]

Hi Axel,

es stimmt ja nicht, dass jeder, der Deine Sichtweise nicht teilt,
"antikapitalistisch" sei.

Die Masse der sogenannten "Globalisierungsgegner" reden ja nicht von der
Abschaffung des Kapitalismus.

Selbst in eine Debatte wie der ueber die Softwarepatente spielt ja nicht
unwesentlich der Druck Amerikas hinein. Da sind zum einen starke
wirtschaftliche Kraefte, zum anderen ist auch in dieser Debatte mehr als
einmal das Argument aufgetaucht, dass man es nicht anders machen kann als
in den USA.

Eine Menge der "Globalisierungsgegner" wehren sich dagegen, dass die Welt
- nicht zuletzt gesetzgeberisch - zuerst im Interesse US-amerikanischer
Konzerne und in zweiter Linie im Interesse der "restlichen" Ersten Welt
ausgestaltet wird.

Du darfst gern mal ein bisschen nach der OAU, der afrikanischen
Staatengemeinschaft, und AIDS googlen, um zu sehen, welche verheerende
Folgen Pharmaziepatente fuer ganze Landstriche des suedlichen Afrikas
haben.

Oder wie waere es mit diesem Film:

"Life And Debt"

 Free trade - what is it good for? Absolutely nothing, according to this
documentary, which argues that International Monetary Fund loans have
destroyed the Jamaican economy. Director Stephanie Black uses Jamaica as
an example of how Third World economies are destroyed and turned into
captive markets for the rich nations, while their once self-sufficient
inhabitants become cheap labour. She interviews farmers whose industries
have been destroyed by subsidised American produce.

Jamaica's former prime minister Michael Manley talks at length about his
dealings with the IMF and World Bank. Andrew Pulver, of The Guardian,
wrote: "Here is a documentary that should be mandatory viewing for anyone
interested in globalisation, [which], war or no war, remains one of the
most contentious issues of our times. It's a detailed, poignant
examination of Jamaica's parlous economic plight in the wake of three
decades of IMF loans."
The Sydney Morning Herald, June 2003

(im Netz: http://melbourne.citysearch.com.au/profile?id=29177 )

Ich lebe als Deutscher in Australien und bin "Globalisierungsgegner". Ein
Widerspruch in sich? Ja, weil schon der Ausdruck "Globalisierungsgegner"
falsch ist.  "Globalisierung" bedeutet derzeit in Politik und Oekonomie
Umgestaltung im Sinne der Ersten Welt und nicht wirklich Globalisierung.

Viel Spass
Peter

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