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Re: Lässt sich das patentieren?



On Fri, Oct 03, 2003 at 12:49:59PM +0200, Florian Weimer wrote:
> > So weit ich weiss, ist es durchgegangen.
> Und der wurde nicht patentiert, sondern das allgemeinere
> Problembeschreibung, die verhaeltnismaessig simpel ist, und deren
> Dokumentation fuer die Oeffentlichkeit einen relativ geringen Wert hat.

Ich kann nicht gerade sagen, dass ich positive Erfahrungen mit dem
Patentwesen gemacht hätte.

Meinem Ex-Patentanwalt steh ich sehr kritisch gegenüber, mit seiner
Arbeit bin ich eigentlich nur sehr begrenzt zufrieden, eher unzu-
frieden. Deine Bewertung des "Experten-Textes" bestätigt das nur
noch mal.

Die Anmeldung war schweineteuer, weitere internationale Anmeldungen
kann ich mir gar nicht leisten. Es bleibt beim europäischen Patent,
Geld für mehr habe ich nicht.

Gebracht hat's übrigens auch nichts: kein Schwein schert sich drum.

Ich las kürzlich auf dem Heise-Ticker von dieser Biometrie-Tagung.
Alle Vorträge, die dort gehalten wurden, ignorierten, dass das Problem
des Identifizierens gelöst ist, auf meine Mail an den Veranstalter 
bekam ich keine Antwort.

Also was soll's. F&E ist in Deutschland ein enger Kreis, ohne Titel
oder Ämter interessiert sich niemand für die Arbeiten anderer. Da
helfen auch Patente als "Veröffentlichungen" gar nichts.

Na und?

Ich will nicht jammern, kann auch so gut damit leben ;-)
Halt ein weiterer Grund, sich mehr im Ausland zu engagieren, wo
oftmals diese formalen Dinge nicht als so wichtig angesehen
werden.

Da mir die Idee mit der Abbildung in den Vektorraum und der Häuf-
chenbildung da drin einfach zufällig so eingefallen ist, habe ich
ja auch nicht allzuviel Arbyte investiert, nur viel Geld für die
Patentanmeldung.

Für mich sind Patente inzwischen ein netter Versuch der Großindustrie
und der Etablierten, die anderen zu unterdrücken. Bei Verfahrens-
patenten seh ich das noch nicht als wirklich schlimm an, denn bei 
denen ist es IMHO schwieriger, Unufg patentieren zu lassen (wenn 
auch nicht unmöglich). Außerdem betreffen die allermeisten Patente
auch nur die Belange von Leuten, die mit entsprechendem Kapital
die teilweise komplexen Verfahren überhaupt durchführen können. Auch
hier bleibt ein Rest Fragwürdigkeit, vielleicht seh ich das auch
flasch, weils mich nicht betrifft, aber der scheint mir nicht über-
mäßig problematisch. Bei Softwarepatenten drängen sich Unfugpatente
aber geradezu auf - und sie betreffen massiv die Leute, die keine
Kohle haben, sich dagegen zu wehren, und deshalb mit der Keule gna-
denlos untergprügelt werden sollen.

VB.
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