Australische Befindlichkeiten (war: Hohmann und Internet)

[<Peter.Ross@alumni.TU-Berlin.DE>]

Dietz Proepper <dietz@rotfl.franken.de> schrieb:
> Peter Ross:
>> BTW: Ich bin mit dem Leben downunder und dem Umgang der Leute ganz
>> zufrieden. Sie sind, soweit ich sehe, auch gegenueber Fremden und
>> Fluechtlingen aufgeschlossen, wenn sie ihnen begegnen.
>
>Die Leute welche ich dort kenne behaupten ähnliches. Achja, je WASP-er man
>daher kommt, natürlich. Und, man sollte auf *garkeinen* Fall
>Aboriginee(sp?)-isch aussehen, weil, das sind ja garkeine Menschen oder
so...

Es steckt sicher immer noch ein bisschen Wahrheit drin, besonders in
laendlichen Gebieten. ein Journalist, der fuer die Melbourner Zeitung The
Age in 80 Tagen das Land auf dem Highway 1 umrundet hat, schrieb  als
Fazit, dass er ueber die schwarz/weiss geteilte Welt im laendlichen Norden
ziemlich geschockt sei. Das waere ihm als melbourner halt nicht bewusst.
Das Problem existiert schon zahlenmaessig kaum: In Victoria wohnen etwas
ueber 4 Mio Menschen, deutlich ueber 3 im Grossraum Melbourne. es gibt in
Victoria ca. 15000 Aborigines.

WASP ist eine sehr amerikanische Abkuerzung. Der oft erwaehnte
"Eligatismus" downunder hat u.a. seine Wurzeln darin, dass britische
Schichtungen, in denen Iren beispielsweise stets zweite Klasse waren,
nicht uebernommen wurden.

Natuerlich gibt es eine ca. 150 Jahre alte Abneigung gegen Chinesen, die
in der Goldgraeberzeit (1851-81) entstand. Sie spielt in Sydney und
Melbourne nach meiner Erfahrung allerdings kaum noch eine Rolle.

Der Graben zwischen Tuerken und Deutschen in Berlin ist nach meinem
Empfinden ein wesentlich groeesserer als der zwischen irgendwelchen
Volksgruppen in Melbourne.

Daher wundert es mich schon, dass man mit abgewiesenen fluechtlingen
wahlkampf gewinnen kann.

Zugegebenermassen auch alles off-topic. Aber vielleicht fuer irgendwen
interessanter als fuer mich die 150.Mail zum Hohmann;-)

Es gruesst
Peter





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