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Re: Amitai Etzioni zu Vollanonymitaet und SPAM



> > * Hartmut Pilch wrote:
> > > Ähnliches gibt es ja schon längst, etwa MS Passport und die
> > > von Sun angeführte Gegeninitiative.
> > 
> > Das sind keine Ausweise, sondern kommerzielle
> > Passwortausspähhilfen.
> > 
> > > Ich frage mich aber auch, ob man nicht den Betreibern von
> > > Tauschbörsen derartiges als Pflicht auferlegen kann.  Wer
> > > keine Verfolgbarkeit von urhebertrechtswidrigen Uploads
> > > gewährleistet, betreibt eine illegale Tauschbörse.  Wäre das
> > > nicht ohne weiteres machbar?
> 
> Stellt sich für mich die Frage, was dann mit Freenet/Entropy
> passiert. Prinzipiell schon einmal verdächtig, verboten?

Verdächtig ja, ein Verbot bringt vielleicht andere Probleme, die ich
mangels Kenntnis von Freenet/Entropy nicht übersehen kann, daher die
Frage.

Die Auflagen würden jedenfalls greifen, sobald jemand irgendwelche
zentralen Dienstfunktionen für das Netz übernimmt, z.B. Serverressourcen
zur Verfügung stellt, Dienstleistungen anbietet etc.

> Denn eine solche Verfolgbarkeit oder gar eine Garantie koennte es
> bei diesen Systemen doch gar nicht geben.

 
> Hat für mich ungefähr den gleichen Effekt wie die
> IP-Phone-Regelung bei Vonage, dass man bei Benutzung des Dienstes
> keine unflätigen Worte sagen darf.

Bei Benutzung von P2P-Diensten sollte man sich an Urheberrecht und 
sonstige Rechte halten.  Wenn ein solcher Dienst vor allem dazu dient, 
solche Rechte auszuhebeln, stellt sich schon die Frage, ob die Freiheiten, 
die man mit Auflagen oder Verboten beseitigt, wirklich höheren Stellenwert 
haben.  

Auch sonst sind solche Güterabwägungen üblich.  

Für die Unabhängigkeit des Cyberspace wäre es eigentlich erforderlich, 
sicherzustellen, dass dieser friedlich mit anderen Räumen koexistiert und
nicht etwa dazu dient, deren Ordnung zu untergraben.

Die Untergrabung von Urheberrecht, Datenbankschutz u.dgl. bringt der
Allgemeinheit m.E. nur einen Verlust and Möglichkeiten (auch an
Möglichkeiten der sozialen Organisation, es muss nicht immer nur um das
Geschäft von Plattenlabels gehen) und Wohlstand, und damit letztlich auch
an Freiheit.  Demgegenüber ist die Freiheit, ein Kazaa auflagenfrei zu
betreiben möglicherweise das kleinere Gut.

-- 
Hartmut Pilch, FFII e.V. und Eurolinux-Allianz            +49-89-18979927
300.000 Stimmen 2000 Firmen gegen Logikpatente      http://noepatents.org/
Innovation statt Patentinflation                    http://swpat.ffii.org/


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