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Re: Amitai Etzioni zu Vollanonymitaet und SPAMMusik, Musikindustrie, Tauschbörsen, Kopieren, Kommunismus



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Hi,

- -- Thomas Bohn <thomasbohn@mac.com> wrote:

>> ... und die nicht verstanden haben, dass der Sozialismus schlicht 
>> nicht funktioniert.
> 
> Naja, da haben Kapitalismus und Sozialismus zumind. eines Gemeinsam.

ob man ihn nun mag oder nicht (und ich habe selbst genug daran zu
kritisieren, insbesondere am Turno-Kapitalismus à la USA oder schlimmer):
immerhin ist das System nicht so zusammengebrochen wie der real
existierende Sozialismus. Oder?

Das heisst ja nicht, dass man ihn nicht kritisieren oder verbessern darf.
Im Gegenteil!

 
>>> Ob die Autoren freier Software wirklich auf die Möglichkeit verzichten
>>> wollen, auch mal etwas proprietäres zu schreiben, bezweifle ich indes.
>> eben, ich auch :)
> 
> Wieso sollten sie das tun wollen? Hängt ihr etwa immer noch der Idiologie
> nach, das freie Software kostenlose Software bedeutet?

habe ich noch nie. Steht das da? 
Übrigens schreibt man Freie Software mit großem F, da es ein Name ist ;-)

 
> Falsch. Erst mal kommt die meiste freie Software von Universitäten und
> privaten Personen. Ohne diese Gruppen geht meistens wenig bis gar nichts.
> Unternehmen kommen meist später hinzu.

Das zu pauschalisieren ist sicherlich nicht sinnvoll. Man nehme mal Qt.
Oder MySQL. Oder, in der Zwischenzeit, Linux.

Klar, bei FreeBSD oder Perl sieht es eher anders aus.

 
>> Hier ganz direkt brauchen wir noch nicht zwangsweise große 
>> Rechteverwerterkonzerne, sondern es ist zu überlegen, wie man 
>> denjenigen die "gute" Musik machen Geld zuschanzt. Gerne auch 
>> Millionen: je häufiger gehört, desto mehr Geld.
> 
> Hier beginnt schon ein Problem, wer verteilt das Geld?

klar, da gibt es viele Probleme.
Ich stellte aber erstmal nur die Frage: Was will man. Also grundlegend. Und
dann kann man sich die Frage stellen, wie man das umsetzen soll. Da gibt es
viele Möglichkeiten. Und eine Möglichkeit ist eben, überspitzt ausgedrückt,
die Herrschaft der Konzerne.


> Einfach standardkonforme CDs und ungeschützte MP3-, AAC- oder
> Ogg-Vorbis-Dateien. Der Rest sollte eigentlich über einen
> gesellschaftlichen Konsens laufen. Verstöße sollten dann m.E. eher
> zivilrechtlich denn strafrechtlich Behandelt werden.

da haben wir ja das Dilemma, über das die lieben Musikkonzerne derzeit
jammern. Sie behaupten, dass sie deswegen zu wenig Geld verdienen.

Wäre zu analysieren ob das 

  a) derzeit stimmt
  b) wie das in Zukunft aussieht


Ich glaube, ganz ehrlich: MP3 und Tauschbörsen sind derzeit nicht am
Umsatzrückgang der Musikindustrie schuld. Zum einen geben viele Leute ihr
Geld anders aus (Handy, Klingeltöne, SMS, Kino, ...), zum anderen werden
sie schon genug berieselt (MTV, VIVA) und zu guter Letzt sind viele von der
Mainstream Musik furchtbar enttäuscht.


>> Nur wie erreicht man das?
> 
> Durch politische Arbeit.

das ist klar, die -- mehr rhetorische -- Frage stellte ich eher in Bezug:
wie muss ein gesellschaftspolitisches, technisches und rechtliches Konzept
aussehen, damit das klappt.

Wie gesagt, einen Ansatz hat Volker Grassmuck entwickelt; das ist nur
ziemlich komplex, und daher wage ich es nicht diesen hier vorzustellen: ich
würde die Hälfte vergessen.


Ciao
  Alvar

- -- 
** Alvar C.H. Freude -- http://alvar.a-blast.org/ -- http://odem.org/
**   Berufsverbot? http://odem.org/aktuelles/staatsanwalt.de.html
**   ODEM.org-Tour: http://tour.odem.org/
**   Informationsgesellschaft: http://www.wsis-koordinierungskreis.de/

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