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Re: Amitai Etzioni zu Vollanonymitaet und SPAM



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- -- Joerg-Olaf Schaefers <listen@fx3.de> wrote:

> --snip--
> <http://www.programmkino.de/Cannes-Abschlussbericht/Venedig-Elwardt/Munch
> en2003/Schleyer/Verleiherpreise/Filmkanon/FAZ/faz.html>
> 
> [..] Wenn aber die Großen der Branche selbst in glänzenden Kinojahren nur
> schlecht oder gar nicht mehr über die Runden kommen, was wird dann
> erst in den kommenden Monaten passieren, da sich abzeichnet, daß die
> Besucherzahlen 2003 wieder auf das Niveau von Ende der neunziger Jahre
> zurückfallen werden? Am Dienstag diagnostizierte die Berliner
> Filmförderungsanstalt ein Minus von 11,3 Prozent bis zur Jahresmitte.
> Und im Juli ist der Publikumszulauf noch stärker gesunken. Zu den
> strukturellen Schwierigkeiten der Branche kommen jetzt konjunkturelle
> Sorgen hinzu. [..]
> 
> --snip--

Im vergangenen Sommer kommt auch noch der heisse Sommer dazu. Ja, das macht
durchaus sehr viel aus, denn da sitzen die Leute lieber im Garten und
grillen. 

Und dann hat es auch damit zu tun ob irgendwelche Hits anlaufen usw.

Wenn es einigen Kinos schlecht geht, darf man da auch nicht vergessen, dass
in den letzten 10, 15 Jahren dutzende Multiplex-Kinos mit vielen und großen
Sälen aus dem Boden gestampft wurden. Das vermieste den Kleinen das
Geschäft, zumal sie damit ganz andere Probleme als die wegbleibenden
Zuschauer kriegen:

Die Kino-Branche ist eine Mafia-Branche. Wenn ein großes und ein kleines
Kino in einer Stadt sind, fragt der Filmverleiher beim großen nach, ob der
kleine den Film kriegen darf bzw. wann er ihn kriegt. Bzw. umgekehrt: der
"gute" Kunde des Verleihers sperrt dem kleinen den Film. Oft einigt man
sich dann darauf: der große darf sich drei Starts der großen Filme
aussuchen, der kleine kriegt den vierten.

Natürlich geht der kleine dann irgendwann ein. Oder versucht sich Nischen
zu suchen. Oder er kauft mehr und mehr Kinos dazu, um gegenüber dem
Verleiher eine bessere Position zu haben.


(ein Freund oder in der Zwischenzeit eher nur noch Bekannter ist
Kino-Betreiber; mit einem angefangen, in der Zwischenzeit haben sie
vielleicht 20 Säle oder so)


Gelegentlich passierts auch mal anders herum: die vergreiste Inhaberin der
Heilbronner Kinos hatte in Heilbronn das 100%ige Monopol und in Frankfurt
nochmal eine Reihe von Kinos. Sie hatte sich mit dem Chef der VErleihfirma
UIP verkracht. Also spielte sie keine UIP-Filme mehr. In Frankfurt gab es
andere Kinos. In Heilbronn nicht. War nicht sooo schlimm, denn lange Zeit
gabs von UIP nicht viel anständiges. Dann kam Jurassic Park, Schindlers
Liste und anderes. Das lief alles nicht in Heilbronn. Nix. Gut für besagten
Freund: er betrieb im Nachbarstädtchen das erste Kino. Das war wochenlang
ausverkauft, ohne Reservierung hatte man keine Chance ... ;-) 

Nungut, wir haben damals auch gleichzeitig noch ein Stadtmagazin gemacht,
da stand natürlich auch immer drin, wo es die Filme gab ... ;)


Ciao
  Alvar

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