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Re: Amitai Etzioni zu Volla nonymitaet und SPAMMusik, Musikindustrie, Tauschbörs en, Kopieren, Kommunismus



Am 30 Jan 2004, um 12:51 hat Ralph Angenendt geschrieben:


> > IMHO ist das Hauptproblem abseits der Teenies, dass die Musik nicht mehr zur
> > Zielgruppe gelangt. Ich kenne viele Leute die sagen, wir kaufen deshalb
> > keine CD's mehr, weil nur noch Schrott veroeffentlicht wird. Das ist aber
> > nicht zutreffend, sondern nur ein Problem der medialen Wahrnehmung. 
> 
> Ich finde das erstaunlich. Schließlich ist *immer* schon fast nur
> Schrott veröffentlicht worden. Die Charts von vor 10 Jahren sehen auch
> nicht soviel besser aus als die von heute, die von vor 20 Jahren erst
> recht nicht. Vernünftige Musik mußte man sich eigentlich schon immer
> suchen, es sei denn, irgendwo ist mal wieder ein Hype übergekocht. 

So ganz widersprechen kann ich da zwar nicht, aber ich sehe eine Tendenz die 
sich deutlich verstaerkt. Vor 15 oder 20 Jahren war nach meiner Einschaetzung 
beispielsweise das Radioprogramm noch nicht ganz so schlecht und vor allem 
einheitlich wie jetzt.  Wo frueher Redakteuere ein Programm zusammengestellt 
haben,  siehst Du heute Formatradio wo Du hinschaust. Selbst Musik die in den 
Top 10 der Album-Charts steht, hoert man ganz selten im Radio, wenn sie nicht 
ins Format passt. 
> 
> Das Argument mit dem "Damals wurde aber noch echte Musik von echten
> Musikern auf echten Instrumenten gemacht" zählt übrigens nicht wirklich,

Dieses Argument habe ich doch gar nicht benutzt. ,-)

Es gibt aber auch einen Markt fuer Musik jenseits der Top 10. Die Leute, die 
das Chart-Futter kaufen oder runter laden, stellen IMHO keine Mehrheit dar, 
sondern nur eine relatv grosse Gruppe, auf die sich die Marketingaktivitaeten 
der Industrie mehr und mehr beschraenken. Damit laesst man das Potential der -
 allerdings keinesfalls homogenen - Mehrheit der Musikhoerer ungenutzt.


> 
> So sehr ich verstehen kann, dass man nicht sehen will, dass die
> Musikindustrie mit einigen Anschuldigungen doch recht hat - hat nicht
> jeder von uns irgendwo solche Bekannte? 

Es geht doch nicht darum, ob die Musikindustrie Recht hat. Sie sollte 
vielmehr erkennen, dass sie die Entwicklung weder durch Kopierschutz, noch 
durch Klagen gegen Tauschboersen oder deren Nutzer aufhalten wird.

Gruesse

Thomas


Thomas Stadler
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Rechtsanwaelte Alavi Froesner Stadler
Jahnstr. 11, 85356 Freising
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