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[FYI] [heise] Website-Sperren: Provider Freenet AG rudert zurück



Hallo,

...der Vollstaendigkeit halber:

---[schnipp]---

Website-Sperren: Provider Freenet AG rudert zurück

   [02.03.2004 14:00]

   Nachdem die Sperrungen der Freenet.de AG gegen zwei Webseiten[1] von Kritikern bekannt
   geworden waren, rudert der Provider nunmehr zurück. Am heutigen Dienstag waren die zwei
   Freenet-kritischen Seiten auch wieder über die Einwahlzugänge von Freenet abzurufen. Der
   Provider spricht von dem eigenmächtigen Schritt eines Mitarbeiters. Freenet will nun mit
   rechtlichen Schritten gegen die Betreiber der Seiten vorgehen. Einen Teilerfolg konnte der
   Provider schon verbuchen: Die Seite www.freenetbeschiss.de.vu[2] wurde am Dienstag gegen
   frühen Nachmittag offenbar vom Serverbetreiber gelöscht -- verfügbar ist sie allerdings
   momentan noch unter v4.livegate.net/freenetbesch/home.htm[3].

   In einer offiziellen Stellungnahme begründet der Provider die Aufhebung der Blockade über
   den Zwangsproxy: "Nach Rücksprache mit der Geschäftsleitung wurde diese Sperrung am Abend
   des 01. 3. 2004 wieder aufgehoben, denn Freenet bekennt sich zum offenen Internet". Zum
   eigentlichen Sperrvorgang gibt der Provider wenig bekannt. "Nach Kenntnisnahme der beiden
   betreffenden Seiten hat ein Freenet.de Mitarbeiter pflichtbewusst versucht, die Betreiber
   der Sites ausfindig zu machen. Dies ist beispielsweise im Fall von freenetbeschiss.de.vu
   nicht möglich gewesen, da es sich hier um ein anonymes Angebot handelt. Um weiteren
   Schaden für die Unternehmung Freenet abzuwenden, hat der Mitarbeiter die Sperrung dieser
   Seiten für Freenet.de-Kunden veranlasst." Die Sperre habe einige Tage bestanden, genaueres
   war von Freenet noch nicht zu erfahren.

   Damit widerspricht der Provider auch den Gerüchten, die Webseitenbetreiber selbst könnten
   die Sperre durch Freenet nur vorgetäuscht haben. Dies war am Wochenende teilweise unter
   Berufung auf einen Freenet-Mitarbeiter verbreitet[4] worden.

   Ganz gründlich kann die Suche des Providers nach Ansprechpartnern allerdings nicht
   verlaufen sein. Die zweite gesperrte Webseite mit dem Titel "Anormaler Freedepp[5]" weist
   ein Impressum mit Name und Telefonnummer des Betreibers auf. Auf Nachfrage von heise
   online gab der Sozialpädagoge an, weder vor noch nach der Webseitensperre von Freenet
   wegen angeblich illegaler Inhalte auf seiner Webseite kontaktiert worden zu sein. Der
   letzte Kontakt habe im November stattgefunden, als der Provider ihm die Rückzahlung zu
   Unrecht erhobener Mahngebühren zugesagt habe. Die Zahlung sei am 18. Februar erfolgt. Im
   übrigen wolle er den Provider auch nicht schädigen. Ihm sei es um den Erfahrungsaustausch
   unter Freenet-Kunden gegangen, nachdem von ihm im Sommer 2003 von Freenet ungerechtfertigt
   Kosten in Rechnung gestellt worden waren.

   Unrechtsbewusstsein wegen der Blockaden zeigt Freenet nicht: In der Stellungnahme wird
   ausdrücklich davon gesprochen, dass der Mitarbeiter "pflichtbewusst" gehandelt habe, als
   er die Umleitungen veranlasst habe. Die Seiten enthielten "Markenrechtsverletzungen sowie
   grob geschäftsschädigende, unhaltbare Vorwürfe und Verleumdungen" oder würden auf solche
   Seiten verweisen. Von einem generellen Abrechnungsproblem will Pressesprecherin Elke
   Rüther nichts wissen, es handele sich vielmehr um Einzelfälle.

   Das Ziel der Sperrungen wurde auf alle Fälle verfehlt. Hatte die Webseite von Dirk
   Hertfelder von November bis Februar lediglich 50 bis 100 Besucher täglich, kamen über das
   Wochenende 20.000 Seitenaufrufe hinzu. In den Foren berichten viele unzufriedene Kunden
   der Freenet.de AG von falschen Abrechnungen und weiteren Problemen.
   (jk[6]/c't)

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     http://www.heise.de/newsticker/meldung/45180

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     [2] http://www.freenetbeschiss.de.vu
     [3] http://v4.livegate.net/freenetbesch/home.htm
     [4] http://www.dslteam.de/news1033.html
     [5] http://www.dirk-hertfelder.de/
     [6] mailto:jk@ct.heise.de

---[schnapp]---

Tschuess, Tim.

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Nur Kinder, Narren und sehr alte Leute koennen es sich leisten,
immer die Wahrheit zu sagen.
(Winston Churchill, brit. Staatsmann, 1874-1965)


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