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Re: [FYI] EU data retention proposal by .fr/.ie/.se/.uk



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Florian Weimer schrieb/wrote (02.05.2004 23:21):

| Lutz Donnerhacke <lutz@iks-jena.de> writes:
|
|> Dewegen hätte ich gern maximal vier Tage. Ja, das reicht.
|
| Nein, vier Tage sind zu wenig. Viele Leute erhalten Daten erst mit
| einer Verzögerung von einer Woche.

Ich weiß nicht, von was für Daten du schreibst. Aber wer die eigenen
Daten nur mit "einer Verzögerung von einer Woche" abruft, kann nun
wirklich nicht mehr erwarten, dass sich die Quelle eventuell "böser"
Daten ermitteln lässt.
~   Bei anonymen Briefen muss ich damit rechnen, dass sich die UrheberIn
überhaupt nicht ermitteln lässt: Es gibt keine zuverlässige
Absendeangabe für Briefe.
~   Bei anonymen Anrufen muss ich damit rechnen, dass sich die UrheberIn
nur bei einem ausreichend langen Telefonat (und auch dann nur im
Wiederholungsfall und auch dann nur mir mittlerer Sicherheit)
feststellen lässt.
~   Ich kann nicht nachvollziehen, warum IP-Überwachungsvorschriften hier
auch noch die Letzten berücksichtigen sollten, die erst nach mehreren
Tagen ihre Daten abrufen.

Dass es sinnvoll sein kann, Verbindungsdaten für ein oder zwei Stunden
zu speichern, sehe ich ein. So können bei laufenden Angriffen die
verursachenden Anschlüsse festgestellt werden. (Das heißt _nicht_, dass
ich solche Überwachungen befürworte, sondern nur, dass es Argumente
dafür gibt, die ich verstehe.)
~   Aber von "einer Verzögerung von einer Woche" zu schreiben und solchen
Kommunikationszeitraum überwachen zu wollen, zeugt doch von orwellschen
Überwachungsphantasien.
~   Eine Beschwerde, die nicht innerhalb kürzester Zeit (= maximal 24
Stunden) auf den Weg gebracht wurde, wird im Normalfall nicht allzu
gravierend sein. Sie kann kaum genug Gewicht haben, um das Recht auf
informationelle Selbstbestimmung potentieller AbsenderInnen gravierend
zu beeinträchtigen.

Gruß


Holger

- --
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