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Re: Internet-Filter der FHT Esslingen




Wobei bei einem MUD nicht der entstehende Traffic das Problem ist,
sondern eher die durch die Spieler belegten Rechner [1].

Spielende Leute müssen den Rechner frei machen, wenn Leute arbeiten wollen.
Wo ist da das Problem?
So hatte ich das auch immer gehandhabt.

Zwei Worte: "Ich" und "hatte".
Anscheinend kann man die Situation heute nicht mehr so richtig mit
der Zeit vergleichen, wo wir selbst noch in den CIP-Räumen gehockt
haben und dabei auch sowas gemacht haben.

Es ist durchaus *keine* Ausnahme mehr, daß Leute Rechner mit
rumgespiele blockieren und auf Bitten eines Kommillotonen der
vielleicht dringend seine Arbeit fertigstellen muß nur mit
Beleidigungen, Hohn und Spott reagieren!

Beispielsweise hab ich es oft erlebt, daß
Studis lieber den unüberwachten Scannerraum, wo nur ein paar wenige
Geräte sind, nutzen um zu spielen oder Musik zu brennen und dabei auch
Bitten den Platz freizuräumen ignorieren, obwohl zur selben Zeit in den
großen CIP-Pools noch mehr als genug Plätze frei sind.

Wenn dies nun öfters passiert, dann werden die betroffenen User
sich natürlich beschweren. Und meistens wird die Beschwerde
nicht beim Rechenzentrum geäußert, sondern über bei
der Hochschulleitung.
Und dann *muss* das Rechenzentrum was tun.

Sag du mir doch mal bitte, was ein RZ in solchem Fall tun sollte,
was in deinen Augen nicht einer Zensur gleich oder Nahe kommt.

Wenn es da Probleme geben soll, dann müssen die Admins das mit den
speziellen Kandidaten persönlich klären, aber nicht ihre Privatfehden auf
Kosten der Allgemeinheit ausleben. Siehe oben.
Der herausgegriffene User und dessen Freunde werden es *immer* als
Privatfehde ansehen und es dementsprechend auch nach aussen
verkaufen.
Und man nutze nur die richtigen Wortfolgen, z.B. "Zensur an Universität",
"Internet-Filter a la Büssow" und schon hat man die halbe
IT-Community auf seiner Seite ohne das die Gegenseite überhaupt
noch gehört werden muss? Schon wird über soziales Fehlverhalten
spekuliert oder über Gerüchte die dann zu Fakten werden?


Es mag natürlich sein, dass die entsprechenden Angestellten die nötige
Sozialkompetenz vermissen lassen; diese durch Sperrungen ersetzen zu wollen
halte ich aber für den falschen Weg.

Es ist ja weniger ein Dienst, eine Website oder ein Server, der
unermesslich große Probleme aufwirft. Es ist dass es überhaupt Filter gibt,
und dass diese willkürlich und fehleranfällig eingesetzt werden.

Der letzte Teil stimmt sicherlich; damit hast du im Allgemeinen recht.
Mit dem "und" vor dem zweiten Teil hab ich meine Probleme, weil das
dann doch zu pauschaliert ist. (Stichwort: Virenfilter)
Und hast du Belege dafür, daß es in dem Fall FHT Esslingen auch der Fall ist?

Das Freischalten hier ist genauso wie Büssows "räumlich und zeitlich
eingeschränkten" Ausnahmen. In der Praxis klappt es eben nicht wirklich und
macht nur Ärger.


Welche Alternativen schlägst du vor?

Ein übliches Gerücht ist übrigens auch immer, daß es "das böse unfähige RZ"
ist. Und das die Hochschullleitung davon nichts wußte und jede Zensur
ablehnt.

Vergesst das endlich!
Die RZ-Mitarbeiten wissen in der Regel ganz genau, was in den CIP-Räumen
gemacht wird. Nicht weil sie es Keyloggen würden, sondern weil die
meisten RZ-Mitarbeiter früher selbst als HiWi in den CIP-Pools gesessen
haben und dort genau dasselbe gemacht haben!!!
Und ich kennen einige Angestellte RZ-Mitarbeiter, die nichts dagegen
hätten, wenn die Räume mal durch eine LAN-Partie oder ne gesittete XQuake-Runde
einem Latenztest unterzogen werden würde >:)

Die RZ-Leute wissen eins nämlich ganz genau: Wer sowas macht, lernt dabei
was. Gerade die Extrem-Mudder werden meist zu Admins, die dann
besser C und C++ lernen als ihnen jeder Kurs es beibringen könnte.
(Die Alternative muss aber auch erwähnt werden: Entweder die Leute
lernen was und halten dabei auch Maß, oder die versauen sich über
das Daddeln ihr Studium.)

Wenn es zu einer Sperrung oder einer Filterung kommt, dann gibt es in der
Regel *NUR* zwei mögliche Gründe:
   a) Irgendjemand hat sich bei der Hochschulleitung (oder drüber) beschwert,
      dass die Infrastruktur für Spiele genutzt wird, woraufhin dann die
      HSL das jeweilige RZ anweist, dem ganzen einen Riegel vorzuschieben.
      Die HSL wird sich für Details nicht interessieren. Für die ist Internet
      gleich WWW=Mail=Telnet=IRC=Alles. Die wollen dann alles dicht haben
      und wollen nicht darüber diskutieren, auch wenn es für das RZ Blödsinn
      wäre. Motto: Erst schiessen, dann fragen.
   b) Die Nutzung der Infrastruktur übersteigt diverse Kostengrenzen und
      Leistungsgrenzen, so daß ein Weiterbetrieb zu Schaden für viele
      Leute führen würde.
      (Siehe unten)

[1] Das hängt wohl auch von der Situation vor Ort ab.

wie gesagt: wenn andere arbeiten wollen, dann muss man sich da entsprechend
arrangieren. Priorität hat natürlich das Arbeiten zu haben. Eine generelle
Und eben dies passiert kaum noch.

Sperrung ist aber dumm.

Wenn die soziale Kompetenz der Spieler/Musik-CDbrenner nicht vorhanden ist
und die die Rechner nicht freiräumen wollen (nicht mal auf Aufforderung eines
herbeigerufenen RZ-Angestellten!), dann ist das aber dummerweise die einzige
Alternative.


Zumal die Vielzocker bekanntermaßen relativ einfach Wege finden, das zu
umgehen.


Das sollen die ja auch!
Jeder darf spielen und Brennen soviel er/sie will!
Aber bitte ohne das dadurch andere belästigt werden!

Freiheit ja. Unbedingt. So viel wie möglich.
Aber sobald die Freiheit des einen bedeutet, daß jemand anders darin
beschnitten wird und es zu keinen Kompromiss zwischen beiden kommt,
muß man etwas tun.


Und wie gesagt: der nächste chattet irgendwo, der übernächste schreibt
private E-Mails via GMX. das müsste dann eben auch alles gefiltert werden.

Da wirfst du aber einige Dinge durcheinander.
IMHO kommt es nicht sehr so drauf an, was jemand an den Rechner macht,
denn das ist sehr weit Privatsache, sondern es kommt eher darauf an,
welche Konsequenzen dies für andere hat.

Beispielsweise sind die Wohnheime bei uns weitgehend kostenlos angebunden.
Nur hat -trotz mehrfacher (und jahrelanger!)- der Filesharing-Transfer
inzwischen so zugenommen, daß wir hier bald die in die nächsthöhere
DFN-Traffikklasse aufsteigen müssen, was dann zu Mehrkosten von 500kEuro
pro Jahr führen würde.
Soviel Geld steht aber nicht zur Verfügung.
Ergo gibt es einige wenige Alternativen:
a) Die Leute halten sich endlich dran !!
   (Sie haben es die letzten Jahre auch nicht getan.)
b) Sie halten sich nicht dran und wir sperren die gängigen P2P-Ports
   wenn dort mehr als X GB Traffik pro Tag erfolgt
   (derzeitige Lösung)
c) Die Lösung b) geht nicht mehr, der Traffik steigt über die Grenze.
    Dann
       c1) Das RZ kriegt mal eben mehr Geld (haha)
           und begründet dies gegenüber den Controllern und dem
           Rechnungshof mit Filesharing? (guter WItz)
       c2) Eher wahrscheinlich: Die Universitätsleitung gibt dem
           RZ die Anweisung, von den Wohnheimen entweder den Betrag
           zu holen, oder wenn diese es nicht geben können, für diese
           alle Netzzugänge ausser Mail und Web zu sperren.
       c3) Es werden 2,5 Mitarbeiter entlassen, damit man auf das Geld
           kommt.

Klar. Ok, nun sag mir aber was passieren wird, wenn wahrscheinlich
bald (wegen der Klammer in a) ) c2) eintreffen wird?
Die Studis werden sich darüber im Netz beklagen und das ganze als
Willkürmaßnahme des RZs und der Uni hinstellen.
Und viele Leute werden dies ungeprüft übernehmen.





PS: Gab es für Unitopia nicht ein WWW-Gateway auf der Seite? Dann wäre eine komplette Sperrung nur konsequent.

Für jedes Mud, daß bei www.mud.de eingetragen ist, steht ein
Java-Client zur Verfügung, das jeder anpassen kann.
es gibt ein JavaApplet, das aber auch nur ein Telnet macht. Auch wieder
Port 21.
Der Client ist bei jedoch bei weitem nicht so gut bedienbar, wie
das mudden über Port 21 mit dem zMUD-Client ist.

Ciao,
  Wolfgang


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