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Re: Heise Online: Bundestag sorgt sich um Vielfalt im Suchmaschinenmarkt



Ich halte auch nichts von öffentlich rechtlichen Suchmaschinen, kann mir ein gewisses Unwohlsein bei google aber nicht verkneifen.

<>Neben der Kontrolle über die Zugänglichkeit von Internetseiten, Seiten (die nicht im Suchergebnis auftauchen sind nicht existent) hab ich das Gefühl, dass Google extreme Datenmengen über die Nutzer anhäuft und auch auswertet. Stichwort Gmail: die bei der Anmeldung anfallenden persönlichen Daten können mit den Inhalten der emails verknüpft werden. Google will mit "Targeting-Technologie (so nennt Google das selbst)" zum Inhalt der emails passende Werbung einblenden. Das Anlegen von Profilen ist damit zwangsläufig. Dazu kommt, dass mit Einführung des Ipv6 Standards wohl jeder Surfer seine „lebenslange“ IP zugewiesen bekommen wird, ein dynamisches Vergeben von IP s macht für Provider keinen Sinn mehr, wenn theoretisch für jeden Surfer Millionen Adressen zur Verfügung stehen. Jede Suchmaschine wird bei festen IP Adressen die „Sucher“ wiedererkennen und damit auch auswerten können, wer wonach sucht und langfristig Profile anlegen können. Nicht nur in Kombination mit Anmeldedaten zu einem Maildienst sind das wirtschaftlich SEHR wertvolle Daten.

Google ist ein kommerzielles Unternehmen und ich weiss nicht, ob nicht z.B. die Teilnahme an einem Werbeprogramm wie AdSense schon heute die Suchergebnisse beeinflusst, im kommerziellen Interesse Googles wäre es sicher, wenn entsprechende Seiten häufiger aufgerufen werden.

Die Frage ist also, ob man einem kommerziell ausgerichtetem Unternehmen eine Monopolstellung einräumen will, in der es faktisch die Zugänglichkeit von Webseiten kontrollieren und gleichzeitig praktisch die Netznutzer transparent machen kann. Eine andere Frage ist natürlich, ob man lieber dem Staat die selben Daten geben will. Wobei Fall 1 Fall 2 natürlich nicht ausschließt. Daten von Amazon Deutschland scheinen routinemäßig beim amerikanischen Geheimdienst zu landen (Telepolisarikel über eine Frau, der die Einreise in die USA wegen Ihrer „Lektüre“ verweigert wurde). Bei Google dürfte das nicht anders sein.

mfg
Hellmann

<verschwoerung>

Offensichtlich möchten SIE Google so weit diskreditieren, dass eine
öffentlich-rechtliche deutsche Suchmaschine und zu deren Finanzierung
endlich die allgemeine Abgabe für Internetzugänge eingeführt werden
kann.
</verschwoerung>

Grüße
Marc


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R. Hellmann
www.gemutlichkeit.de
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