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Kunden-Datamining



Hallo,

wie heute mittag versprochen hier ein kurzer Abriss und Urls zum Thema
"Data Mining" und Direktmarketing.

Die drei bekanntesten Anbieter von Scoring-Systemen:

http://www.schufa.de/ 
http://www.infoscore.de
http://www.informa.de

Aus dem Text [1] zum Big Brother Award fuer Informa:

"Dass es beim Scoring nicht nur um gruppenbezogene Kundenprofile geht,
ist für den Bundesdatenschutzbeauftragten klar. Für ihn ist der
Score-Wert ein personenbezogener Wert, weil der Wert einer
Vergleichsgruppe einer einzelnen Person zugeordnet wird. Um diese
Einschätzungen möglichst exakt treffen zu können, verarbeitet Informa
eine Menge Daten. Dabei handelt es sich neben den Kundendaten um etwa
zwei Milliarden Zusatzdaten: soziodemographische, regionale und
statistische, Markt- und Konsumdaten, Auskunftei- und Marketingdaten
sowie Lifestyle-Daten.

Zu den Lifestyle-Daten gehören Angaben über Urlaub und Reisen,
Freizeitaktivitäten, Autos, Investitionen, Haus und Heim, Einkaufen,
ja selbst die Spendenbereitschaft und der Gesundheitszustand. Es gibt
Kooperationen mit Quelle, Neckermann und der InfoScore Consumer Data
GmbH. Informa wurde 1996 als Tochterfirma des
Managementsystem-Anbieters Fair, Isaac International, des
Adresshändlers Schober Information Group sowie der Inkasso-Firma
Infoscore Management AG gegründet und gilt heute als international
führend. Informa- Geschäftsführer Paul Triggs zeigt sich optimistisch:
«Wir können für jeden Bürger einen Score ermitteln. Selbst wenn es
über die Einzelperson einmal keine Daten gibt, hilft uns hier die
Beurteilung des Nachbarn rechts oder links.»"

Informa und Infoscore kuemmern sich auch um Adresshande und
Direktmarketing. Hier ist allerdings vor allem ein Subunternehmen der
Deutschen Post, die "Postadress", nennenswert -
http://www.deutschepost.de/dpag?xmlFile=992 bietet eine ganze Menge
Informationen zum Angebotsspektrum. Das geht los bei relativ harmlosen
Dingen wie dem automatischem Abgleich von Kundendaten mit dem
Sterberegister, und hoert auf bei "Zielgruppenorientiertem Marketing"
 - was nichts anderes heisst, wie dass der Werbende sich seine
Zielgruppe einfach zusammenklickt. Die Postadress wirbt damit, Daten bis hin
zu den durchschnittlichen Auto-Fabrikaten in einem Wohnviertel, der
Bebauungsstruktur oder "Versandhandelaffinität" zu haben.

Aehnliche Anbieter gibt es z.B. auch fuer Webshops, so dass man schon
beim Bestellvorgang anhand der Adressdaten des Benutzers die
wahrscheinliche Zahlungsmoral des Benutzers pruefen kann - und je nach
Ergebnis wird dann eben beispielsweise die Zahlungsart "auf Rechnung"
schlicht nicht angeboten.

Ein etwas aelterer Artikel des WDR, zu finden unter
http://www.ratgeberrecht.de/sendung/beitrag/rs2002030301.html rundet
ebenfalls ganz schick ab, was denn so hinter den Kulissen passiert -
auch wenn ich im Gegensatz zur Empfehlung in dem Artikel mich nicht in
einer Robinsonliste eintragen wuerde.

Viele Gruesse aus Ulm,
 Florian.

[1] http://archiv.foebud.org/bba/docs/bba_bMoPo011123_schulzki-haddouti_derGlaeserneSurfer.html
-- 
Jabber: fh@zwoop.de - Web: http://www.fholzhauer.de

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